Angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine hat der BEE vier Forderungen für eine schnellere Wärmewende formuliert und sein Maßnahmenpapier aus dem Januar überarbeitet. So könne eine schnellere Unabhängigkeit von Energieimporten schneller unabhängig und eine CO2-neutrale Wärmeversorgung erreicht werden.
Forderung 1: Verschärfung des Gebäudeenergiegesetzes
In Bezug auf das Gebäudeenergiegesetz (GEG) fordert der Bundesverband eine ordnungsrechtliche Verschärfung im Rahmen der angekündigten Überarbeitung des Gesetzes. Wichtige Schritte hierbei seien unter anderem:
Forderung 2: Förderstopp für fossile Energieträger
Außerdem will der BEE einen Förderstopp für fossile Energieträger in der Bundesförderung Effiziente Gebäude (BEG) festgeschrieben sehen und stattdessen eine mit den Klimazielen der Bundesregierung kompatible Ausgestaltung der Förderung für Wärme aus regenerativen Quellen etablieren.
Das gelte auch für das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG). Derzeit sei das Gesetz ein Förderinstrument zur Erzeugung von Strom und Fernwärme aus Erdgas, kritisiert BEE-Präsidentin Simone Peter, und nennt dies eine „dramatische Fehlentwicklung, angesichts der angestrebten Unabhängigkeit von russischen Gasimporten. Was wir stattdessen brauchen, ist eine grundlegende Transformation des Gesetzes hin zu einem Instrument, das auf Basis der Erneuerbaren die Treibhausgasemissionen der Wärmenetze deutlich reduzieren kann“.
Forderung 3: Schnelles Inkraftreten der Bundesförderung effiziente Wärmenetze
Auch bei der Bundesförderung effizienter Wärmenetze (BEW)fordert der Verband mehr Tempo – und eine sichere Finanzierung. Zudem solle eine Betriebskostenförderung für Geothermie eingeführt und die Begrenzung der Betriebsstunden bei Biomasseanlagen gestrichen werden. Gemeinsam mit anderen Maßnahmen würde dies dazu führen, die im Osterpaket bislang völlig vernachlässigten Potenziale der Bioenergie zu heben, betont Peter.
Forderung 4: Aus- und Weiterbildungsförderung für Handwerker
Zuletzt wurden Stimmen von Handwerks- und Ingenieurverbänden laut, die vor einem Scheitern der Wärmewende am Fachkräftemangel warnten. Der BEE fordert daher zielgerichtete Maßnahmen, um Handwerkskapazitäten aufzubauen. Für die Aus- und Weiterbildung solle es daher finanzielle Unterstützungen geben, zum Beispiel Schulungsentschädigungen oder Boni für den Nachweis spezieller Qualifikationen für die Installation erneuerbarer Wärmeerzeuger. (kw)
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