Konzentrierte Forschung für Wasserstoff in der Energiewende: Seit Jahresbeginn wird das Kompetenzfeld Wasserstoff des Fraunhofer IMWS in das Fraunhofer Iwes integriert. Die schaffe eine einmalige Infrastruktur, heißt es in einer Presseinformation: Drei Testfelder für Elektrolyseure und ihre Komponenten, die sich derzeit teilweise im Betrieb, teilweise im Aufbau befinden, kommen unter ein gemeinsames organisatorisches Dach. Auch in der Institutsleistung gibt es Veränderungen: Dr.-Ing. Sylvia Schattauer vom Fraunhofer IMWS wird zum Jahresbeginn kommissarische Institutsleiterin des Fraunhofer Iwes und stellt mit Prof. Andreas Reuter die Doppelspitze des Instituts.
Drei Testfelder in Bremerhaven, Leuna und Görlitz
Künftig betreibt das Fraunhofer Iwes Elektrolyseur-Testfelder in Bremerhaven, Leuna und Görlitz. Verbunden durch eine digital vernetzte Infrastruktur stünden somit Test- und Qualifizierungskapazitäten für Elektrolyseur- und Brennstoffzellensysteme von über 25 MW zur Verfügung, heißt es weiter. Unterschiedliche Schwerpunkte der drei Standorte sollen Synergien schaffen: In Bremerhaven ist das Testzentrum direkt mit einer 8 MW-Windenergieanlage gekoppelt und nutzt ein virtuelles Netz zur Prüfung der elektrischen Eigenschaften von Elektrolyseuren, in Leuna ist ein direkter Anschluss an die chemische Industrie vorhanden und Kapazitäten für Power-to-X-Prozesse werden bereitgestellt. In Görlitz wird unter anderem die automatisierte Fertigung von Elektrolyseuren untersucht und optimiert.
„Erstmalig kann sektorübergreifend von der windbasierten Energieerzeugung bis zur Wirkung und Modellierung das Zusammenspiel großer regionaler Energieerzeugungs-, Speicherungs- und Verbrauchereinheiten demonstriert werden“, so Sylvia Schattauer, kommissarische Institutsleiterin des Fraunhofer Iwes.
Bedarf an Prüfleistungen groß
Die hohe Dynamik der Wasserstoff-Branche und die jeweiligen lokalen Gegebenheiten und Anforderungen habe vor einigen Jahren gleich mehrere Fraunhofer-Experten auf die Idee für ein Elektrolyseur-Testfeld gebracht, schreibt das Iwes. So seien parallel drei Labore mit individuellem Profil entwickelt und bereits teilweise gebaut worden. Den Bedarf an Prüfleistungen schätzt man bei Fraunhofer als groß ein, da das Zusammenspiel von Elektrolyseur und regenerativen Energien technisch eine immense Herausforderung darstelle, denn die fluktuierende Energieeinspeisung bringe die Systeme an ihre Grenzen. Die Elektrolyseure dafür zu optimieren, ihre Zuverlässigkeit, Effizienz und Wirtschaftlichkeit zu verbessern sei das Ziel der drei Hydrogen Labs. (kw)
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