Europas Kulturhauptstadt 2025 kann einen weiteren Titel verbuchen. Die sächsische Stadt Chemnitz ist zur Energie-Kommune des Jahres gewählt worden. Mit 39 Prozent der Stimmen setzte sich Chemnitz gegen die anderen Finalisten Bundorf in Franken und Tübingen durch.
Vorangegangen war eine Abstimmung unter den Bürgerinnen und Bürgern der zwölf Energie-Kommunen, die im Verlauf des Jahres 2024 von der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) präsentiert worden waren.
Nicht die erste Anerkennung für Chemnitz‘ Klimaaktivitäten
„Ich freue mich sehr, auch im Sinne unserer vielen Partner und engagierten Bürger in der ganzen Stadt“, sagt Carina Kühnel, Amtsleiterin Umweltamt Chemnitz. „Es zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind, auch wenn dieser nicht immer so einfach ist.“ Sie gratulierte auch den anderen Kommunen: „Jede hätte den Preis verdient.“ Durch den entschlossenen Ausbau erneuerbarer Energien, die Vorreiterrolle in der Wasserstoffforschung, die kreative Nutzung urbaner Dachflächen und die starke Einbindung der Bevölkerung habe die Stadt bewiesen, dass Klimaschutz, Kultur und wirtschaftliche Stärke Hand in Hand gehen können, lobte AEE-Geschäftsführer Robert Brandt.
85 Prozent aller großen Kommunen mit fertiger Wärmeplanung sitzen in Baden-Württemberg
Für die sächsische Industriestadt ist es nicht die erste Anerkennung ihrer Aktivitäten beim Klimaschutz. 2024 belegte sie Platz 1 im Ranking „Energieeffiziente Städte“, der vom Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle verliehen wird. 2022 wurde sie von der Wirtschaftswoche zur Solarhauptstadt des Jahres gekürt. Chemnitz beteiligt sich am European Energy Award (EEA), dem europäischen Zertifizierungsverfahren für die Klimaschutzarbeit einer Kommune und hält seit 2015 den Goldstatus.
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Ziel: Klimaneutralität 2040
Ziel der Stadt ist es, bis spätestens 2040 klimaneutral zu werden. Einen großen Schritt konnte Chemnitz schon machen: 2018 fiel die Entscheidung, aus der Braunkohle auszusteigen. Im Januar 2024 ging das Braunkohleheizkraftwerk endgültig vom Netz, Gasmotorenwerke übernahmen seine Aufgabe und reduzierten den CO₂-Ausstoß der Fernwärmerzeugung von 750 GWh jährlich um rund 60 Prozent.
Mehr über Chemnitz, die Herausforderungen und die Chancen bei der Wärmewende in Industriestädten lesen Sie in der kommenden Ausgabe unseres Magazins Erneuerbare Energien.