Seit Jahren war der Zubau in Deutschland in einem Monat nicht mehr so gering, wie im Februar dieses Jahres. Trotz verhältnismäßig guter Wetterbedingungen, registrierte die Bundesnetzagentur nur 5.411 neue Solarstromanlagen mit einer Gesamtleistung von 110,414 Megawatt. Der Februar ist traditionell für die Photovoltaik ein schlechter Monat. Winterliches Wetter, Frost und Kälte hindern die Handwerker, aufs Dach zu steigen und Solarmodule zu installieren. Doch so schlecht lief der Zubau schon lange nicht mehr. Gleichzeitig ist auch die durchschnittliche Größe der neuen Anlagen auf 20,4 Kilowatt drastisch gesunken, nachdem im Januar die Durchschnittsleistung der Neuanlagen immerhin bei 32,4 Kilowatt lag.
Investoren schrecken zurück
Den geringen Zubau und die gesunkene Leistung der Anlagen hat die Politik zu verantworten. Denn im Februar dieses Jahres begann die heftige Debatte um die Novelle des EEG, nachdem die Bundesregierung die von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) vorgeschlagenen Eckpunkte Ende Januar gebilligt hatte. Spätestens zu diesem Zeitpunkt waren die potenziellen Betreiber von Solarstromanlagen derart verunsichert, dass sie ihre Investitionen erst einmal zurückgestellt haben. Vor allem die Einbeziehung des Eigenverbrauchs in die EEG-Umlage ließ viele gewerbliche Investoren zurückschrecken. Denn dann wäre ihre Anlage nicht mehr wirtschaftlich gewesen. Das zeigt sich auch in der Tatsache, dass von den 5.411 neuen Anlagen immerhin 4.129 Anlagen die in den Reformvorschlägen vorgesehene Bagatellgrenze von zehn Kilowatt Leistung nicht überschreiten. Das sind gut drei Viertel aller neuen Anlagen im Monat Februar. Damit ist der ohnehin schon hohe Anteil der Kleinanlagen noch weiter gestiegen. (Sven Ullrich)