Im Dezember 2013 wurden in Deutschland 6.940 neue Solarstromanlagen mit einer Gesamtleistung von gut 166 Megawatt zugebaut. Das ist im Jahresverlauf der schlechteste Monat für die deutsche Solarbranche gewesen. Er liegt fast 40 Prozent niedriger als der durchschnittliche monatliche Zubau über das gesamte Jahr hinweg. Dieser betrug immerhin gut 275 Megawatt.
Anlagen sind kleiner geworden
Insgesamt hat sich der Ausbau der Photovoltaik im Vergleich zum Rekordjahr 2012 mehr als halbiert. Im Jahr 2013 gingen insgesamt 124.049 neue Solarstromanlagen mit einer Gesamtleistung von 3.304 Megawatt neu in Betrieb. Ein Jahr zuvor waren es noch 184.298 neue Anlagen mit einer Gesamtleistung von 7.604 Megawatt. Der Zubau ist damit auf 43,45 Prozent des Vorjahresniveaus gesunken. Er hat jetzt den von der Bundesregierung vorgegebenen Korridor des Ausbaus der Photovoltaik um jährlich 2,5 bis 3,5 Gigawatt erreicht. Das liegt aber weniger an der geringer gewordenen Zahl der Neuanlagen. Denn diese ist nur um knapp 33 Prozent gesunken. Sondern der Grund für den rapiden Einbruch des Marktes liegt vor allem an der Verringerung der durchschnittlichen Leistung der Anlagen. Betrug diese im Jahr 2012 noch 41,26 Kilowatt, sank sie im vergangenen Jahr auf 26,63 Kilowatt. Die mit Abstand größte Photovoltaikanlage des Jahres 2013 ging Mitte November im vorpommerschen Wolgast in Betrieb. Der Solarpark, den der Hamburger Anlagenbetreiber Capital Stage in seinem Portfolio hat, bringt es auf eine Gesamtleistung von gut acht Megawatt. Die nächstkleinere Anlage steht im oberbayerischen Burghausen. Der Solarpark leistet gut 5,5 Megawatt.
Eigenverbrauch treibt den Markt
Die Gründe für die Verringerung der durchschnittlichen Anlagenleistung liegen zum einen in der drastisch gesunkenen Einspeisevergütung vor allem für große Solarstromgeneratoren und den Restriktionen für die Förderung von Freiflächenanlagen. Zum anderen werden zunehmend Anlagen installiert, die auf den Eigenverbrauch von Solarstrom abgestimmt sind. Das bedeutet, dass sich auch Hausbesitzer und Gewerbetreibende nicht mehr das gesamte Dach mit Solarmodulen belegen, um den maximalen Ertrag ins Stromnetz einzuspeisen, sondern sie dimensionieren die Anlagen so, dass ein möglichst großer Teil des produzierten Solarstroms im Gebäude selbst verbraucht wird. Dieses Modell rechnet sich inzwischen, da die Gestehungskosten für Solarstrom so weit gesunken sind, dass er mit den Preisen, die ein Energieversorger für Strom aus dem Netz verlangt, mithalten können.
Kontinuierlicher Ausbau
Der Solarmarkt in Deutschland ist aber auch ruhiger geworden. Denn während die Branche im Jahr 2012 mit zwei Spitzenmonaten zurechtkommen musste, waren die Installationszahlen im vergangenen Jahr kontinuierlicher über das gesamte Jahr verteilt. Das erhöht dir Sicherheit der Installateure, mit wie vielen Aufträgen sie im Monat rechnen können. Damit haben sie die Möglichkeit, auch ihren Mitarbeitern kontinuierlich Arbeit zu sichern.
Ein Prozent Degression
Außerdem hat die Bundesnetzagentur die Höhe der Degression für die kommenden Monate errechnet und bekanntgegeben. Da jetzt die hohen Zubauzahlen des Jahres 2012 nicht mehr mit in die Berechnung der Degression eingehen, gibt es ab Februar dieses Jahres keine Sonderkürzungen mehr. Damit sinkt die Einspeisevergütung im Februar, März und April zum jeweiligen Monatsersten um ein Prozent. Schließt ein Anlagenbetreiber seinen Solarstromgenerator mit einer Leistung von bis zu zehn Kilowatt nach dem 1. Februar ans Netz an, bekommt er für seinen eingespeisten Strom 13,55 Cent pro Kilowattstunde. Bis dahin gilt noch eine Einspeisevergütung von 13,68 Cent pro Kilowattstunde. Im März sinkt die Einspeisevergütung dann auf 13,41 Cent pro Kilowattstunde und im April auf 13,28 Cent pro Kilowattstunde. Für Anlagen mit einer Leistung bis 40 Kilowatt sinkt der Einspeisetarif zum 1. Februar von 12,98 auf 12,85 Cent pro Kilowattstunde. Bis April ist eine weitere Absenkung der Förderung auf 12,6 Cent pro Kilowattstunde vorgesehen. Auch die Förderung der Großanlagen wird weiter zurückgefahren. Die Einspeisevergütung für Generatoren mit einer Leistung bis zu zehn Megawatt liegt schon seit Oktober 2013 unter zehn Cent pro Kilowattstunde. Bis April dieses Jahres wird sie auf 9,19 Cent pro Kilowattstunde fallen. (Sven Ullrich)