Die Erlanger haben ambitionierte Ziele. Bei zwei der vier Parabolrinnen-Kraftwerke will Solar Millennium noch im laufenden Jahr beginnen. Den Abschluss des Genehmigungsverfahrens bei der Behörde für staatichen Grundbesitz (Bureau Of Land Management) erwartet der Konzern, der jüngst seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr gesenkt hatte, erst im Oktober. Die ersten beiden Kraftwerke sollen dann in den Jahren 2013 und 2014 ans Netz gehen. Das wäre dann das weltgrößte Solarthermiekraftwerk. Es soll dort nicht mit Wasser sondern mit Luft gekühlt werden. Das erscheint angesichts der durchschnittlichen lokalen Temperaturen ein heikles Unterfangen.
Solche Superlative ziehen auch echte Helden an: Arnold Schwarzenegger, Gouverneur von Kalifornien: „Ich begrüße die Zustimmung der kalifornischen Energiekommission zum Bau des Solarenergiestandorts Blythe, dem größten der Welt und ich freue mich darüber, dass auch andere Solarprojekte voranschreiten. Projekte wie dieses benötigen unsere unmittelbare Aufmerksamkeit, da Solarenergie und andere erneuerbare Energien die Zukunft von Kaliforniens Wirtschaft sind." Noch war offenbar geworden, dass die kalifornischen Behörden die Finanzierung der hochtrabenden Projekte mit der langsamen und aus deren Sicht gründlichen Bearbeitung blockieren würden. Die amerikanischen Behörden müssen sich auch bei anderen Projekten sehr beeilen, denn wenn bis Ende des Jahres kein Baubeginn möglich ist, verfallen die Milliarden aus dem Aufschwungpaket Obamas.
Zusammen sollen laut Solar Millenium die vier Kraftwerke eine jährliche Strommenge von rund 2.200 Gigawattstunden liefern und damit rund zwei Millionen Tonnen Kohlendioxid im Jahr einsparen. Bereits im Juli wurden die Stromabnahmeverträge zwischen Solar Millennium LLC und dem amerikanischen Energieversorger Southern California Edison (SCE) für die aktuell zur Umsetzung anstehenden zwei 242 MW großen Solarkraftwerke durch die kalifornische Regulierungsbehörde (California Public Utilities Commission - CPUC) genehmigt. Dieser Vertrag regelt die Abnahme des von den Kraftwerken produzierten Stroms durch SCE für 20 Jahre ab Inbetriebnahme. Das würde die stromhungrige Westküste Kaliforniens mit Los Angeles, San Francisco und der zugehörigen Bay Area, die auch Silicon Valley und damit das Herz des Internet beherbergt, sicher versorgen können. (jw/pi)