Der französische Präsident Nicolas Sarkozy hat die Modalitäten für den ersten Projektaufruf zur Errichtung mehrerer Offshore-Windparks bekanntgegeben. Demnach sind in dem Bauvorhaben vor den Küstenregionen im Nordwesten Frankreichs 600 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 3000 Megawatt (MW) geplant. Der Generaldirektion für Energie und Klima (DGEC) zufolge belaufen sich die durchschnittlichen Investitionskosten für ein Megawatt aus Offshore-Windenergieanlagen auf 3,5 Millionen Euro gegenüber 1,3 bis 1,5 Millionen Euro für die Windenergie an Land. Dementsprechend hat das geplante Projekt, das zur Belebung der Windenergie-Branche beitragen soll, ein Investitionsvolumen von 10,5 Milliarden Euro. Der erste Strom soll 2015 fließen.
Die 600 Windräder werden entlang der Küsten des Ärmelkanals und des Atlantiks gebaut. Um die Auswirkungen auf die Landschaft und den Schiffsverkehr im Rahmen zu halten, wird die Installation der Anlagen auf fünf Standorte begrenzt: Dieppe-Le Tréport und Fécamp (Seine-Maritime), die Seinemündung (bei Courseulles-sur-Mer), die Bucht von Saint-Brieuc (Côtes d’ Armor) und die Loiremündung (bei Saint Nazaire).
Im Umweltschutzgesetz („Grenelle de l’environnement“) wurde der Anteil aller erneuerbaren Energien an der Energieversorgung Frankreichs auf 23 Prozent festgesetzt, davon 6000 MW aus Offshore-Windparks. Aktuell liegt der Anteil der Windenergie bei drei Prozent. Bis 2020 will das Land seine Windkraftkapazität nach Informationen von Matter Network auf insgesamt 25.000 MW ausbauen. 3,5 Prozent des französischen Energiebedarfs sollen bis dahin allein durch Offshore-Windanlagen abgedeckt werden. Derzeit verfügt Frankreich noch über kein einziges Offshore-Windrad.
(Andreas Haude)