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EPNE und LEAG auf den Windenergietagen: Solarfabrik in der Lausitz ist möglich

Das Motto der Windenergietage „Unsere beste Zeit“ passte perfekt zu der aktuellen Entwicklung der drei verbundenen Unternehmen LEAG, LEAG Energy Cubes und EPN E, die gemeinsam die Windenergietage nutzten, um über ihre Pläne und Ziele in den Braunkohleregionen in der Lausitz und dem Mitteldeutschen Revier zu sprechen. Konkret geht es um die Umwandlung der zweitgrößten deutschen Tagebauregion nach dem Rheinischen Revier in ein klimaneutrales Powerhouse. 60 Mio. Tonnen Kohle werden dort jährlich abgebaut. Auf der Veranstaltung ging es um das Lausitzer Revier, wo die Energiewende ganzheitlich und im XXL-Maßstab angepackt wird. Beleuchtet wurden diverse Themen – von der Flächenidentifikation über den Ausbau von Erneuerbaren u.a. mit Floating-PV bis hin zur Transformation mit Wasserstofferzeugung und Big Battery, die für Netzstabilisierung und Versorgungssicherheit sorgen sollen. Nach einem Impulsvortrag von Dominique Guillou, Geschäftsführer von EPNE, und Fabian von Oesen, Leiter Erneuerbare Energien LEAG, diskutierten die Zuhörer:innen mit den Veranstaltern.

„Wie gehen Sie mit dem Vorwurf der einseitigen Bevorzugung durch das Land um, was Ihr Flächenpotenzial anbelangt: Dass nun einseitige nur auf den LEAG-Flächen Windvorrangflächen ausgewiesen werden sollen und andere Windparkplaner keine Chance haben, Flächen für die Windkraft auszuweisen?“ – so eine Frage aus dem Publikum. Die Referenten erklärten, dass die Tagebaue nur ein Bruchteil der insgesamt in Sachsen erforderlichen Wind- und Solarflächen ausmachten und weiterhin viele Planer gebraucht würden für weitere Projekte. Fabian von Oesen erklärte weiter: „Der Bund hat zu Recht erkannt, dass die Verfahren zur Planung und Genehmigung von Erneuerbaren-Anlagen in Deutschland viel zu lange dauern und die Erreichung der ehrgeizigen Ausbauziele in Frage stellen. Die Beschleunigung von Wind und PV auf Tagebaufolgeflächen ist deshalb ein erster richtiger Ansatz. Weitere müssen jedoch folgen. Nur wenn alle Beschleunigungsmöglichkeiten konsequent ausgeschöpft werden, kann die Energiewende gelingen. Das schließt niemanden aus, sondern erhöht die Umsetzungsmöglichkeiten für alle.“

 Gefragt wurde auch, wie die Referenten die jetzt im Eckpunktepapier vorgesehene Einigung zur Abschöpfung von „Zufallsgewinnen“ ab September 2022 ab einer Größenordnung von über 18 Cent beurteilen? Darauf erklärte Fabian von Oesen, die Unternehmen stünden zum Vorhaben der Gigawatt Factory, weil sie aus deren Sicht absolut notwendig ist und das Potenzial einzigartig. „Die erforderlichen Mittel in Milliardenhöhe müssen wir aus dem laufenden Geschäft und teils aus Fremdfinanzierungen heben. Mit der Übergewinnsteuer, deren Umsetzung aktuell sogar über den in der EU-Verordnung vorgesehenen Rahmen hinaus diskutiert wird, besteht natürlich die Gefahr, dass durch den Entzug von Liquidität und Investitionsfähigkeit der Unternehmen das Stromangebot nicht in dem Maße und der Geschwindigkeit ausgebaut wird, wie wir es in Deutschland und Europa eigentlich brauchen. Das betrifft nicht nur die LEAG. Aber im ostdeutschen Revier kommt erschwerend hinzu, dass die Übergewinnsteuer nicht zum Bremsklotz für die Strukturentwicklung in der Region werden darf. Daher ist jetzt viel Fingerspitzengefühl gefragt.“

  „Können Sie ein wenig zum Thema Lieferengpässe sagen und zu Ihrer Idee, Solarmodule dort vielleicht sogar selbst zu produzieren?“, lautete ebenfalls eine Frage. Dominique Guillou sagte dazu, Lieferengpässe seien aktuell ein sehr heißes Thema, das jeden betrifft. „Mit der Größe der Parks haben wir die Möglichkeit auf relativ hoher Ebene mit den Lieferanten zu sprechen. Das hilft sicherlich. Dennoch sind Preise gestiegen und Lieferzeiten haben sich teils massiv verlängert. Möglichkeiten entgegenzusteuern sind eine vorausschauende Planung, die Übernahme von kalkulierbaren Risiken eine enge Zusammenarbeit mit den Lieferanten.“ von Oesen sagte: „Im Umfeld der Gigawatt Factory ist auch die Idee einer neuen Solarfabrik entstanden. Für uns ist das nach wie vor extrem spannend, auch diese Wertschöpfungskette in der Region erschließen zu können. Wir sind offen für Partner, die das gemeinsam umsetzen wollen.“

Insgesamt war das Forum eine gelungene Veranstaltung im Rahmen der Windenergietage, die diesmal mit über 2.500 Vertreter:innen aus der Windbranche ausgebucht war und ein absolutes Highlight beim Thema Wissensvermittlung sowie auch wieder einmal ein wunderbares Netzwerk-Event. (nw)

TFV