In Halle (Saale) wurde jetzt das Kompetenzzentrum Kommunale Wärmewende (KWW) durch den parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Michael Kellner, und Staatssekretär Thomas Wünsch des sachsen-anhaltischen Ministeriums für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt feierlich eröffnet. Die Unterstützung von Kommunen bei der Kommunalen Wärmeplanung (KWP) steht im Mittelpunkt der Arbeit des neuen, bundesweit agierenden Zentrums.
Das Kompetenzzentrum wird im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) von der Deutschen Energie-Agentur GmbH (Dena) im Mitteldeutschen-Braunkohlerevier aufgebaut und wird aus Strukturwandel-Mitteln finanziert. Dort in Halle (Saale) soll das KWW künftig als ein regionaler Motor des Strukturwandels und Unterstützer der kommunalen Wärmewende wirken. Da Wärme – im Gegensatz zu Strom – nicht ohne große Verluste über weite Strecken transportiert werden kann, muss die Wärmewende lokal geplant und umgesetzt werden. Die Kommunale Wärmeplanung ist ein stadtplanerisches Instrument, um den Transformationsprozess vor Ort strategisch zu gestalten.
Die Wärmeplanung umfasst dabei mehrere Schritte:
1. Erfassung und Darstellung des Wärme- sowie Kältebedarfs und der bestehenden Wärmeversorgungsstrukturen.
2. Analyse der Energieeffizienzpotenziale und Ermittlung der Möglichkeiten zur stärkeren Nutzung lokal verfügbarer Potenziale von nicht vermeidbarer Abwärme und erneuerbaren Energien.
3. Entwicklung eines Zielbilds, wie die im Jahr 2045 benötigte Wärme- und Kälteversorgung klimaneutral sichergestellt werden kann und welche Szenarien zur Zielerreichung entwickelt werden können. Dies wird in Form von räumlichen Plänen verdeutlicht.
4. Darstellung des Entwicklungspfads zur Zielerreichung und der erforderlichen Umsetzungsschritte inklusive der eventuellen Transformation bestehender Wärme-, Kälte- sowie Gas- und Stromnetze.
Das Kompetenzzentrum Kommunale Wärmewende motiviert und unterstützt Kommunen bei der Initiierung und Umsetzung der Wärmeplanung und setzt sich für eine bundesweit möglichst vergleichbare Wärmeplanung in Kommunen ein:
- Vorbereitung der Arbeiten durch die Dena, Aufbau des Standorts in Halle (Saale) und eines Mitarbeitendenstamms am Standort ab 2022
- Analyse und Aufbereitung von Grundlagenwissen zur Wärmeplanung unter Einbeziehung von bestehendem Wissen und Angeboten verschiedener Akteure der Länder/Wissenschaft
- Aufbau eines Datenregisters zur Wärmeplanung
- Sukzessiver Aufbau des Beratungsangebots
- Aufbau eigener Website mit kontinuierlich auszubauendem Informationsangebot
- Gründung eines Beirats zur fachlichen Begleitung des KWW
- Regelmäßige Zusammenarbeit mit den Bundesländern
Auf der bereits bestehenden Webseite www.kww-halle.de stellt das Team künftig die Erkenntnisse zum gesamten Prozess der KWP vor. Die Webseite befindet sich aktuell noch in der Startphase und wird schrittweise aufgebaut. Module zum Austauschen und Vernetzen, Beratungsmaterial, strukturiertes Fachwissen sowie weitere Informationen folgen. (nw)