Die für die Einspeisevergütung von Solarstrom in Italien zuständige Gestore dei Servici Energetici (GSI) hat das erste Register im Rahmen des Conto Energia V veröffentlicht. Die erste Überraschung: Die Veröffentlichung erfolgte bereits eine Woche vor dem eigentlich vorgesehen Termin. Der war für den 8. Oktober angesetzt. Die zweite Überraschung: Von den 140 Millionen Euro, die für das erste Register vorgesehen waren, wurden nur 90 Millionen abgerufen. Damit bleibt viel Spielraum für die kleinen Anlagen mit einer Leistung von weniger als 12 Kilowatt Leistung, die zwar nicht registerpflichtig sind, aber dennoch auf die Gesamtförderung angerechnet werden. Auf dieser Basis können künftige Investoren davon ausgehen, dass die Photovoltaikförderung in Italien auch im nächsten Jahr weitergeführt wird. Die Investoren, die ihre Anlage in das erste Register eintragen ließen, haben jetzt Sicherheit, ob ihre Anlagen eine Förderung bekommt.
Viel Leistung schon am Netz
„Insgesamt 3.620 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 966 Megawatt haben den Weg ins erste Register des Conto Energia V gefunden“, schreibt Andreas Lutz, Geschäftsführer von New Energy Projects in München und Kenner des italienischen Marktes. Dabei ist schon fast die Hälfte der registrierten Leistung am Netz. Es sind 635 hauptsächlich große Anlagen mit einer Gesamtleistung von 400 Megawatt, die bereits stehen. Die restlichen 2.985 Solarstromgeneratoren müssen bis zum 28. September 2013 am Netz sein, um auch tatsächlich die Einspeisevergütung zu bekommen. Die GSE hat auch eine zweite Liste veröffentlicht, in der die 111 Anlagen aufgeführt sind, die keine Einspeisevergütung erhalten, weil sie nicht alle Anforderungen erfüllen.
Kaum Großanlagen registriert
Keine Überraschung ist die regionale Verteilung der angemeldeten Anlagen. „Vorn liegen die Regionen, die auch in der Vergangenheit stets hohe Zubauzahlen zu verzeichnen hatten: die Lombardei, Apulien, die Emilia Romagna und Veneto“, erklärt Andreas Lutz. Insgesamt entfällt der kleinere Teil des Zubaus auf Großanlagen. Nur zwei Prozent der Systeme, die eine Einspeisevergütung bekommen, haben eine Gesamtleistung von mehr als einem Megawatt. Mit 60 Prozent stellen die Anlagen mit einer Leistung zwischen 20 und 200 Kilowatt den größten Teil des Zubaus. Im Segment der Anlagen mit einer Leistung zwischen 200 Kilowatt und einem Megawatt bekommen insgesamt 723 Systeme eine Einspeisevergütung. Das sind 20 Prozent des gesamten Zubaus von Anlagen mit einer Leistung von mehr als 12 Kilowatt. Die kleinste registerpflichtige Anlagengröße zwischen 12 und 20 Kilowatt ist mit 18 Prozent am Zubau im Rahmen des Conto Energia V beteiligt. (Sven Ullrich)