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Photovoltaikhersteller

Q-Cells in Hanwhakonzern eingegliedert

Mit der Bildung der Tochter Hanwha Q-Cells hat der koreanische Mischkonzern Hanwha den Zell- und Modulproduzenten aus Wolfen-Bitterfeld vollständig eingegliedert. Damit haben die Koreaner mit Hanwha Solar One in China sowie den Q-Cells-Werken in Deutschland und Malaysia eine gesamte Produktionskapazität von 2,3 Gigawatt und sind jetzt einer der größten Photovoltaikhersteller. „Die Synergien zwischen Q-Cells und Hanwha bieten uns die Möglichkeit, ein weltweit führendes Solarunternehmen zu etablieren“, sagt Charles Kim. Er war bisher Chef von Hanwha Solar One und ist jetzt neuer Vorstandsvorsitzender von Hanwha Q-Cells. „Die Stärken von Q-Cells in Hinblick auf Qualität, Innovation und Leistung treffen auf die finanziellen Ressourcen, die Expertise in puncto Herstellung und das globale Kundennetzwerk der Hanwha Gruppe. Auf diese Weise entsteht ein starkes Solarunternehmen, das in Zukunft eine treibende Rolle auf dem PV Markt einnehmen wird.“

Forschungs- und Entwicklungskapazitäten erweitert

Damit wird klar, dass die Koreaner mit der Übernahme von Q-Cells vor allem Kompetenz eingekauft haben. Schließlich erweitert Hanwha seine Forschungs- und Entwicklungskapazitäten auf insgesamt vier Labore in den USA und in Deutschland. Wolfen-Bitterfeld soll als Forschungszentrum für die Entwicklung neuer Produkte ausgebaut und mit einem Budget von 20 Millionen Euro pro Jahr ausgestattet werden.

Strafzölle umgehen

Mit der Übernahme von Q-Cells umgeht Hanwha auch das Risiko von Strafzöllen, die für ihre Module aus der chinesischen Produktion im Raum stehen oder in den USA schon anfallen. Schließlich kann Hanwha als koreanischer Konzern jetzt in Deutschland auf eine Fertigungskapazität für Solarzellen von 200 Megawatt pro Jahr und für Module von 120 Megawatt jährlich zurückgreifen. Zusätzlich steht in Malaysia ein Werk zur Herstellung von Solarzellen mit einer jährlichen Kapazität von 800 Megawatt. Außerdem übernehmen die Koreaner die Niederlassungen in Amerika, Australien und Japan. Damit ist Hanwha in allen entscheidenden Märkten – Europa, China, Südostasien, Japan, USA – vertreten und kann diese problemlos bedienen.

Hanwha übernimmt Mitarbeiter und Patente

Neben den Produktions- und Forschungskapazitäten übernimmt Hanwha auch 32 Patente von Q-Cells sowie 1.225 Mitarbeiter. Für die restlichen 199 ehemaligen Q-Cells-Angestellten in Deutschland soll eine Transfergesellschaft gegründet werden. Dort können die entlassenen Beschäftigten in einer zehnmonatigen Weiterbildung ihre Chance verbessern, einen neuen Job zu finden. (Sven Ullrich)