Zehn Jahre Planung, bundesweite Aufmerksamkeit und ein Beitrag in der Satiresendung Extra 3 in der Rubrik „Realer Irrsinn“: Der UKA-Windpark in Altenmedingen war ein herausforderndes Projekt. Erst nach langem Rechtsstreit konnte gebaut werden und vor kurzem ging die erste 6-Megawatt-Anlage einer Nabenhöhe von 169 Metern und einem Rotordurchmesser von 162 Metern in Betrieb. Weitere drei sollen noch bis Ende des Jahres folgen.
Projektleiter Sebastian Gloystein von der UKA Rostock kann dem Ganzen auch eine positive Seite abgewinnen: „Wir konnten uns im Landkreis als Unternehmen mit langem Durchhaltewillen und -vermögen etablieren.“
Kläger war ein Naturschutzverein
Die ersten Projektplanungen hatten bereits 2014 begonnen – und dann startete ein Kampf gegen Windmühlen: Nach acht Jahren Planung, Genehmigung und schließlich dem Baubeginn stoppte das Oberverwaltungsgericht Lüneburg die Arbeiten. Der Grund: Der Windpark Bostelwiebeck beeinträchtige das Erscheinungsbild einer nahegelegenen denkmalgeschützten Mühle ohne Flügel.
Geklagt hatte ein Naturschutzverein, in den Anwohnergemeinden hingegen überwog die Unterstützung für das Projekt. Diese profitieren jetzt finanziell, da UKA von der Möglichkeit des § 6 des EEG Gebrauch macht, die drei angrenzenden Kommunen im Umkreis von 2,5 Kilometern an den Einnahmen der Windverstromung zu beteiligen.
100.000 Euro pro Jahr fließen in die Gemeinde Altenmedingen
So kann die Gemeinden Altenmedingen mit einer jährlichen Einnahme von etwa 100.000 Euro rechnen. „Das sind durchaus große Summen, mit denen wir den Bürgerinnen und Bürgern unserer Gemeinde viel Gutes tun können. Wir planen ein Gemeindezentrum, das ohne diese finanziellen Mittel nicht zu realisieren wäre“, so Altenmedingens Bürgermeister Léonard Hyfing. (kw)
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