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Geschäftsbericht

Senvions gutes Auslandsgeschäft

Bei Einnahmen von 584,3 Millionen Euro haben die Turbinenbauer demnach von Juli bis September rund 20 Millionen Euro weniger Umsatz erzielt als im Vorjahres-Vergleichsquartal. Doch trotz des Rückgangs um vier Prozent kann Senvion sein Jahresumsatzziel von 2,25 bis 2,3 Milliarden Euro nun bestätigen. Denn der Grund für das vergleichsweise schwächere dritte Quartal ist das für Senvion stark rückläufige Deutschlandgeschäft. Das freilich, so belegen es jetzt die neuen Geschäftszahlen, macht Senvion momentan mit deutlichen Mehreinnahmen insbesondere in den Märkten Großbritannien, Frankreich, Portugal und Kanada sowie durch neue Einnahmen aus dem Offshore-Geschäft gut wett. Bereits im zweiten Quartal hatte Senvion die schon stagnierenden Einnahmen aus dem Anlagenverkauf in Deutschland mit einem Absatzboom in denselben Ländern sogar mehr als ausgeglichen – abgesehen von zwischenzeitlich schwächelnden Daten aus Kanada.

Insgesamt konnte das Unternehmen in den ersten neun Monaten des Jahres somit dank der international weiter anhaltenden Auftragsflut dennoch 1,454 Milliarden Euro einspülen. Die Sommerperiode brachte Senvion trotz des Vier-Prozent-Umsatzrückgangs entsprechend branchenüblicher jahreszeitlicher Entwicklung den vergleichsweise bisher höchsten Quartalsumsatz des Jahres. Angesichts des ebenfalls saisonüblich weiter anziehenden Geschäfts im Schlussquartal sieht sich das Unternehmen nun ganz im Plan: Es sei „auf der Spur, die Ganzjahresvorgabe von 2,25 bis 2,3 Milliarden Euro zu erreichen“, teilt Senvion mit.

Weil Senvion von Juli bis September offenbar kaum noch Anlagen in Deutschland verkaufte, brach der Umsatz in der Großregion Europa im Vergleich zum Sommerquartal des Vorjahres dennoch von 420,4 auf 276,4 Millionen Euro deutlich ein. Die Mehreinnahmen aus Großbritannien, Portugal und Frankreich konnten das Minus nicht wettmachen, aber immerhin „teilweise kompensieren“, so meldet es das Unternehmen. Schon im Frühjahrs-Vierteljahr hatten dieselben Länder mit 110, 72 und 22 Millionen Euro das Europageschäft deutlich stabilisiert. Der Onshore-Anlagenmarkt Deutschland hatte Senvion von April bis Juni noch rund 81 Millionen Euro eingebracht.

In Amerika hingegen hatte die deutsche Windturbinenfirma seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr im dritten Quartal fast verdoppelt. Hier sorgten insbesondere Verkaufserfolge in Kanada für Einnahmen von 153,5 Millionen Euro im Vergleich zu 83,7 Millionen Euro aus dem Jahr zuvor. Das weiterhin wachsende und besonders lukrative Servicegeschäft mit Anlagen-Wartungen und Windparkmodernisierungen erhöhte sich erneut um neun Millionen auf 65,5 Millionen Euro. Auch das Offshore-Geschäft verbesserte die Gesamteinnahmen deutlich um 62 Millionen Euro: Weil die neuen Nordseewindparks Senvions, Nordergründe und Nordsee One nun Fortschritte machen, nahm die Offshore-Sparte im jüngsten abgeschlossenenn Quartal 88 Millionen Euro ein.

Auch nach 2016 sieht sich Senvion noch auf stabilem Kurs: So bescherte der Deutschland-Markt dem Hamburger Unternehmen zwar zuletzt weniger positive Schlagzeilen als in den zurückliegenden Jahren, in denen Senvion regelmäßig hohe zweistellige Prozentzuwächse bei den errichteten Anlagenkapazitäten verzeichnet hatte. Doch neue Aufträge aus Deutschland sowie aus Skandinavien oder ein sich abzeichnender Großauftrag aus Australien sorgten jetzt dafür, dass die Order-Pipeline für neue Windenergieanlagen mit 3,4 Milliarden Euro das bisherige hohe Niveau hält. Zusammen mit dem Anlagenservice beläuft sich das Auftragsvolumen auf 5,5 Milliarden Euro – gleichfalls auf dem Vorjahresniveau. Und bei den Gewinnen aus dem operativen Geschäft hat Senvion die Ebidta-Quote sogar um einen Prozentpunkt auf 9,1 Prozent nach oben gebracht.

(Tilman Weber)