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Kein Gebot in Dänemarks 3-GW-Offshore-Auktion

Die Dänische Energieagentur hat in der jüngsten Offshore-Auktion, in der drei Flächen mit je einem Gigawatt (GW) ausgeschrieben wurden, kein einiges Gebot erhalten. Wie die Agentur mitteilte, soll nun ein Dialog mit den Marktteilnehmern starten, um die Ursachen für den Fehlschlag zu ergründen.

Insgesamt hat Dänemark einen Tender für 6 GW ausgeschrieben. Für die erste Runde, drei Flächen in der Nordsee, war Anfang Dezember das Verfahren beendet worden. Die zweite Runde, drei Flächen im Küstengewässer, läuft noch bis zum 1. April 2025. Warum trotz des Interesses, das  mehrere Unternehmen vorab bekundet hätten, niemand ein Gebot abgab, soll nun laut Energieminister Lars Aagaard das angekündigte Dialogverfahren klären.

Dänemark will 20 Prozent Anteil an jedem Projekt

Das Ausschreibungsdesign für die sechs Flächen macht den Projektierern einige Vorschriften:

- Es gab keine staatliche Förderung für den Bau der Parks oder den produzierten Strom über Contracts für Difference (CfD) oder andere Instrumente.

- Für die Nutzung der Fläche müssen die Betreiber über 30 Jahre ein Konzessionsabgabe an den dänischen Staat zahlen.

- Außerdem sollte der Staat an jedem Projekt einen Anteil von 20 Prozent halten.

- Weitere Regelungen sollten Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung sicherstellen.

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Negative Gebote ohne Deckelung zu riskant?

Dieses Auktionsdesign sei verantwortlich für die erfolglose Auktion, schreibt der Branchenverband Wind Europe in einer Stellungnahme. Negative Gebote ohne Deckelung hätten zu einem ungesunden Wettlauf geführt und die Kosten für die Projektentwickler erhöht. Zudem müssten die Unternehmen auch für die Kosten des Netzanschlusses tragen.

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Kompliziert werde die Lage in Dänemark darüber hinaus, dass die Stromnachfrage aus den Bereichen Mobilität, Heizung, Wasserstofferzeugung und Industrie nicht schnell genug ansteige. Schon jetzt decke das Land seinen Strombedarf schon heute häufig zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Für die Entwickler von Offshore-Windkraftanlagen schaffe dies Unsicherheit über den Preis, zu dem sie ihren Strom in Zukunft verkaufen können, kritisiert Wind Europe.

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Branchenverband fordert schnelle Neuausschreibung der Flächen

„Die gescheiterte dänische Offshore-Windauktion war enttäuschend, aber leider nicht überraschend“, kommentierte Giles Dickson, CEO von WindEurope. Ungedeckte negative Gebote seien kein gutes System. Es erhöhe die Kosten und das Risiko. „Die dänische Regierung muss ihr Auktionskonzept ändern. Die meisten anderen Länder in Europa verwenden zweiseitige CfDs in ihren Offshore-Windauktionen“, so Dickens. Er forderte, das Auktionsdesign schnell zu ändern und die jetzt nicht bezuschlagte Menge zum April 2025 erneut auszuschreiben. (kw)