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Finale Klimabilanz 2020: Emissionen sanken um 41 Prozent gegenüber 1990

Auch die endgültigen Zahlen bestätigen: Deutschland hat sein Klimaziel für 2020 erreicht. Im ersten Corona-Jahr wurden insgesamt 728,7 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente ausgestoßen. Das sind rund 71 Millionen Tonnen oder 8,9 Prozent weniger als 2019 und 41,3 Prozent weniger im Vergleich mit 1990. Dies zeigen die Ergebnisse der finalen Berechnungen, die das Umweltbundesamt (UBA) jetzt an die Europäische Kommission übermittelt hat. Damit ist das Ziel, die Emissionen um 40 Prozent bezogen auf 1990 zu senken, erreicht worden.

Prognose für 2021: Steigende Emissionen

Doch schon für 2021 sehen die Prognosen düsterer aus: Im März wird das UBA die vorläufigen Zahlen vorlegen, UBA-Präsident Dirk Messner, rechnet mit einem Anstieg der Treibhausgase: „Die Coronakrise hat 2020 die Emissionen stark sinken lassen. Das wird aber nicht von Dauer sein, denn 2021 stiegen die Emissionen nach unseren ersten Prognosen wieder an.“

Patrick Graichen, Staatssekretär Bundesministerium für Wirtschaft und ⁠Klimaschutz,⁠ sieht Deutschland daher vor einer enormen klimapolitischen Herausforderung: „Wir müssen das Tempo erhöhen und die Transformation unserer Wirtschaft und Gesellschaft aktiv gestalten. Die Klimaziele erfordern bis 2030 fast eine Verdreifachung der bisherigen Geschwindigkeit der Emissionsminderung. Zur künftigen Einhaltung der Jahresemissionsmengen im Klimaschutzgesetz sind zusätzliche Maßnahmen die alle Sektoren betreffen dringend erforderlich.“

Energiewirtschaft 2020: Minus 15,2 Prozent

Im Jahr 2020 konnte vor allem die Energiewirtschaft ihre Treibhausgasemissionen deutlich reduzieren, und zwar um 38,1 Millionen Tonnen oder 15,2 Prozent. Besonders stark ging der Einsatz von Stein- und Braunkohlen zurück. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern stieg insbesondere durch die günstige ⁠Witterung⁠ für die Windenergie an Land ebenfalls an. Zudem sank aufgrund der Corona-Krise sank der Stromverbrauch.

Die Emissionen der Haushalte stiegen hingegen um 0,3 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente oder 0,3 Prozent, während die Emissionen aus Gewerbe, Handel und Dienstleistungen um zwei Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente (7,0 Prozent) sanken. Emissionsmindernd wirkte sich der Lock-Down aus, als Restaurants, Theater, Schwimmbäder und andere Einrichtungen geschlossen blieben. Dem entgegen wirkte ein leicht erhöhter Heizölabsatz, aufgrund der vergleichsweise günstigen Preise und des für 2021 angekündigten nationalen Brennstoffemissionshandels.

Corona-Effekt: 53 Prozent weniger Emissionen beim inländischen Flugverkehr

Die CO₂-Emissionen des Verkehrs sanken für das Jahr 2020 gegenüber 2019 deutlich, obwohl der Bestand an Pkw im 13. Jahr in Folge weiter zugenommen hat. Mit 147,2 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalenten liegen die Verkehrsemissionen um knapp elf Prozent unter 2019 und damit wieder unterhalb des Wertes von 1990. Die Emissionen des Pkw-Verkehrs sind gegenüber dem Vorjahr sogar um 13 Prozent gesunken.

Der Großteil dieser Minderung ist darauf zurückzuführen, dass bedingt durch die Corona-Pandemie im Schnitt deutlich weniger gefahren wurde. In deutlich geringerem Umfang haben mehr Elektro-Pkw und höhere Beimischungen von Biokraftstoffen zum Emissionsrückgang beigetragen. Die ⁠Fahrleistung⁠ der Lkw lag trotz Corona-Pandemie im Vergleich zum Vorjahr nur wenig niedriger und die Emissionen der Nutzfahrzeuge gingen um fünf Prozent zurück. Die Emissionen des inländischen Flugverkehrs gingen prozentual deutlich zurück (-53 Prozent).

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