Wie die dänische Infrastruktur-Fondsgesellschaft Copenhagen Infrastructure Partners (CIP) am Dienstag vor Medienvertretern bekannt gab, unterzeichneten „Marktführer der Agrar- und Schiffsindustrie“ zusammen mit CIP eine Absichtserklärung für die Errichtung einer solchen 1,1 Gigawatt (GW) leistenden Stromumwandlungsanlage. Die Power-to-X-Anlage soll demnach Offshore-Windstrom durch einen sogenannten Elektrolyseur in Ammoniak umwandeln. Diesen wollen die Unterzeichner als Düngemittel für die dänische Landwirtschaft sowie als Treibstoff für die Schifffahrt bereitstellen.
„Die Agrar- und die Schiffsindustrie sind Industrien, die eine Reise der Dekarbonisierung nun beginnen. Lösungen wie Power-to-X sind ein Schlüssel für diese Industrien, um die nächste große Schleife der Dekarbonisierung zu vollziehen“, sagte der für den Energiewendefonds zuständige Senior-Partner bei CIP, Christian Skakkebæk.
Mit im Boot sind der dänisch-schwedische Milch- und Molkereikonzern Arla, der aus landwirtschaftlichen Genossenschaften entstandene dänische Agrarkonzern DLG sowie die dänische Krone als Vertreter der Düngemittelabnehmer sowie für den Schiffssektor die Unternehmen A.P.Møller-Mærsk und DFDS.
Bis wann die 1,1-GW-Anlage entstehen und den Betrieb aufnehmen soll, teilten die Partner vorerst noch nicht mit. Ammoniak ist ein wie Wasserstoff als Treibstoff nutzbares Produkt, das beim Motorantrieb kein Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) emittiert. Bei der Herstellung von grünem Ammoniak muss die Elektrolyse zunächst mit Ökostrom aus Wasser und Kohlenstoff einen Wasserstoff herstellen, aus dem sich dann Ammoniak gewinnen lässt. Zwar verbraucht die Anlage dafür noch mehr Energie, als schon für die Herstellung grünen Wasserstoffs notwendig ist. Allerdings hat Ammoniak im Vergleich zu Wasserstoff einige Vorteile, die die Wissenschaft derzeit ernsthaft abwägt. So ist Wasserstoff ein sehr flüchtiger Stoff. In den großen Tanks etwa von Schiffen ist er bei längeren Transporten nur mit sehr guter Technik vor dem Entweichen abzuhalten. Ammoniak ließe sich aus Wasserstoff und Luftstickstoff herstellen.
Der Hafen im süddänischen Nordseeort Esbjerg ist der weltweit wichtigste Umschlag- und Vormontagehafen für Offshore-Windpark-Bauteile und Turbinen.
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