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Photovoltaikmarkt im Umbruch

Modulhersteller mit Rekordabsatz

Die 20 führenden Modulhersteller haben im zweiten Quartal dieses Jahres zusammen Panele mit einer Gesamtleistung von 5,8 Gigawatt abgesetzt. Damit halten sie einen Marktanteil von zwei Dritteln der weltweit verkauften Solarmodule. Das ist das zentrale Ergebnis des aktuellen Module Tracker Quarterly der Marktanalaysten von NPD Solarbuzz in Santa Clara, Kalifornien. Dieses Rekordergebnis bedeutet eine Steigerung um 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Allein für Yingli Green Energy erwarten die Marktforscher einen Absatz von 800 Megawatt in den Monaten April, Mai und Juni. Genau Zahlen liegen noch nicht vor. Die will das Unternehmen erst am 30. August veröffentlichen. Sollte sich das aber bestätigen, wäre es ein neuer Rekordabsatz eines einzelnen Modulherstellers. Das Unternehmen aus Baoding gibt an, dass die vorläufigen Daten einen Zuwachs des Absatzes um 23 bis 24 Prozent vermuten lassen. Damit steigt Yingli Green Energy mit einem Marktanteil von neun Prozent auch zum weltweit größten Modulhersteller auf. „Yingli Green Energy hat sich in den letzten vier Quartalen sehr darauf konzentriert, den Marktanteil auszubauen“, kommentiert Ray Lian, Analyst bei NPD Slarbuzz. „Das Unternehmen nähert sich rasch einem Weltmarktanteil von zehn Prozent und verkauft nun mit Abstand die meisten Solarmodule. Die führenden Photovoltaikanbieter brechen gerade aus dem großen Feld aus. Das zeigt, dass die erwartete Branchenkonsolidierung endlich Wirkung zeigt.“

Märkte mit hohen Preisen versprechen guten Umsatz

Allerdings seien die Rekordabsatzzahlen nicht die einzige Taktik der großen Modulhersteller, erklären die Marktanalysten von NPD Solarbuzz. Für einige Modulanbieter sei die Profitabilität des Unternehmens wichtiger als hohe Absätze. Daher hätten sie ihren Absatz im zweiten Quartal gegenüber den ersten drei Monaten dieses Jahres nur geringfügig gesteigert. Sie versuchen lieber, im Hochpreissegment und in Märkten mit hohen Preisen Fuß zu fassen und das Projektgeschäft zu forcieren. Als Beispiel nennen die amerikanischen Marktforscher Japan. Der Inselstaat ist derzeit der am stärksten wachsende Photovoltaikmarkt der Welt. Zusätzlich sind die Modulpreise in Japan viel höher als beispielsweise in Europa oder China. Deshalb haben sich Ja Solar und Canadian Solar auf den Export ihrer Module nach Japan aber auch in die USA, dem zweiten großen Wachstumsmarkt, konzentriert.

Japaner bleiben ihren einheimischen Anbietern treu

So setzte Canadian Solar im zweiten Quartal des vergangenen Jahres noch über zwei Drittel der Module in Europa ab. Dieser Anteil sank in diesem Jahr auf etwas mehr als zehn Prozent. Stark zugelegt hat aber vor allem der Absatz in Amerika. Gut ein Drittel der Produkte hat Canadian Solar dort abgesetzt. Im zweiten Quartal des vergangenen Jahres lag der Anteil des Absatzes in Amerika noch bei 15 Prozent. Insgesamt verkaufte Canadian Solar in den Monaten April, Mai und Juni Module mit einer Leistung von 455 Megawatt. In den ersten drei Monaten dieses Jahres waren es mit 340 Megawatt abgesetzter Modulleistung noch ein Viertel weniger. Der Umsatz stieg dabei noch stärker. Gut 30 Prozent mehr erwirtschaftete Canadian Solar. Das liegt an der von 9,5 auf zwölf Prozent gestiegenen durchschnittlichen Bruttomarge. Die Umsatzzahlen liegen sogar noch um 8,5 Prozent höher als im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres. Japan hingegen ist weiterhin ein schwieriger Markt für die ausländischen Modullieferanten. Die japanische Käufer bleiben den heimischen Marken wie Sharp Solar, Kyocera, Solar Frontier oder Panasonic treu. In den letzten vier Quartalen entfielen 54 Prozent der von den 20 größten Anbietern in Japan verkauften Module auf diese vier Unternehmen, berichtet NPD Solarbuzz. (Sven Ullrich)