Zunächst soll der Park Norfolk Vanguard entstehen, wie Vattenfall mitteilte. Die Planungen für Norfolk Boreas sollen im kommenden Jahr starten. Sind beide Parks am Netz, rechnet der schwedische Konzern damit, dass sie jeder 1,3 Millionen Haushalte in Großbritannien versorgen können. Die Namensgebung der Parks ist dabei recht patriotisch: Boreas und Vanguard waren Schiffe unter dem Kommando Admiral Nelsons.
Die britische Regierung will bis 2030 die Offshore-Windenergieleistung auf 20 Gigawatt (GW) verdoppeln. Im Vergleich: Die deutsche Regierung plant im neuen EEG einen Ausbau auf maximal 15 GW bis 2030.
Vattenfall selbst will sein Windportfolio in Nordeuropa bis 2025 nach eigenen Angaben auf 7 GW ausbauen. Die beiden Norfolk Windparks, die schon die Hälfte dazu beitragen, sollen ca. 40 Kilometer vor der englischen Küste in der Nordsee gebaut werden.
Andy Paine, Vattenfalls Project Director für Norfolk Vanguard und britischer Geschäftsführer Offshore-Wind, sagte: „Je stärker die Industrie wächst, desto mehr sinken die Preise, deshalb hat Offshore-Wind eine große Zukunft in Großbritannien.“
Eine jetzt veröffentlichte Studie geht davon aus, dass die Preise für Offshore-Strom im Vereinigten Königreich weiter sinken und das Ziel der britischen Regierung, den Preis pro Kilowattstunde auf knapp 13 Cent im Jahr 2020 zu senken, erreicht werden kann.
Der „Cost Reduction Monitoring Framework“ (CRMF), veröffentlicht vom „Offshore Renewable Energy Catapult“, zeige, so die Herausgeber, dass vor allem Investitionen in Turbinentechnologie zu sinkenden Kosten beigetragen haben. Eine weitere Kostensenkung müsse nun von den Komponenten ausgehen, etwa Kabeln oder Gründungsstrukturen.
Auftraggeber dieser Studie ist das Offshore Wind Programme Board, ein Zusammenschluss aus Wirtschaft und Politik mit dem Ziel, Hindernisse für den Ausbau der Offshore-Windenergienutzung zu beseitigen.
Gleichzeitig warnt die Studie davor, zu viel Hoffnung auf Forschung und Automatisierung der Produktion zu setzen. Hier könnten nur dann nennenswerte Effekte sichtbar werden, wenn die Regierung Details für die Planung neuer Offshore Windparks darlege und das Marktvolumen ausreichend groß sei.
Derzeit prüft das Parlament den „5th Carbon Budget of the Committee on Climate Change”, der davon ausgeht, dass die Kosten für Offshore-Windenergie 2015 unter denen neuer Kern- oder Gaskraftwerke liegen. (Katharina Wolf)