Bürgerwindparks sind nicht immer sinnvoll, weil ...
- die direkte konzeptionelle und organisatorische Beteiligung, die Teil des Prinzips Bürgerwindpark ist, viele Menschen überfordert. Die überwiegende Mehrheit hat keinerlei Erfahrungen mit der Planung von Windparks. Zeitliche Verzögerungen können die Folge sein. Im großen Stil wäre das möglicherweise sogar ein Hemmschuh für die gesamte Energiewende.
- die Finanzierung eines Windparks mit Kosten in Millionenhöhe die Bürger vor Ort oftmals überfordert. Auch das kann zu Verzögerungen oder gar zum Scheitern eines Projektes führen. So gesehen in Dänemark, wo zeitweilig eine Bürgerbeteiligung Pflichtvoraussetzung für den Onshore-Ausbau war.
- Bürgerbeteiligungen vor Ort die Erneuerbaren nicht zu einer energiewirtschaftlich relevanten Größe führen können. Die Verbraucher sitzen ohnehin mehrheitlich in den Städten und in der Industrie.
Bürgerwindparks sind die beste Lösung, weil ...
- die Bürger auf diese Weise nicht ausschließlich durch Pacht und Gewerbesteuer an den Einnahmen aus einem Windpark vor Ort beteiligt werden. An dieser Stelle zahlen sie nicht nur für die EEG-Umlage, sondern verdienen auch an der Einspeisevergütung.
- so ein Höchstmaß an Akzeptanz für die Windenergie geschaffen wird. Wer durch das Rotieren der Turbine Geld verdient, stört sich kaum an deren Anblick und Geräusch.
- die Bürger bei der Planung von Anfang an mitgestalten können. Dadurch haben sie die Möglichkeit, den Windpark genau so umzusetzen, wie sie es sich vorstellen.
- Bürgerwindparks politische Statements für den Ausbau der Energiewende sind. Kein Kommunalpolitiker stellt sich gegen die Erneuerbaren, solange in seiner Gemeinde die Bürger geschlossen für die Regenerativenergien einstehen.
- Bürgerwindparks einen ersten Schritt in Richtung selbstgestaltete, dezentrale Energieversorgerung darstellen. Die Rekommunalisierung schreitet voran, nachdem der Bürger in der Vergangenheit bereits den Bezug zur Stromquelle verloren hatte.