In den kommenden drei Jahren will WPD in Finnland 150 Megawatt (MW) Leistung in verschiedenen Windkraft-Projekten installieren. Eines davon ist das 33-MW Projekt Mäkikangas in der finnischen Gemeinde Pyhäjoki der Provinz Nordösterbotton. Bereits seit September 2013 wird dort unter Hochdruck die Infrastruktur ausgebaut, denn bis zum Herbst 2014 sollen die elf Windanlagen des Typs Nordex N117/3000 ans Netz gehen. „Der Beginn der Bauarbeiten in unserem ersten Projekt in Finnland zeigt einmal mehr den Erfolg der Strategie, auf verschiedene attraktive Märkte weltweit zu setzen und die ausländischen und deutschen Teams eng zu vernetzen.“, sagt WPD Vorstand Dr. Hartmut Brösamle an.
Ein weiteres bereits in fortgeschrittenem Planungszustand befindliches Großprojekt treibt WPD in der Nachbargemeinde Kalajoki voran. Dort ist der Bau des nächsten 36-MW-Projekts für das dritte Quartal 2014 angesetzt.
Seit 2007 ist WPD in Finnland aktiv. Gerade die technischen und rechtlichen Vorbereitungen der Bauarbeiten nehmen viel Zeit in Anspruch. Deswegen ist WPD mit der Tochtergesellschaft WPD Finland Oy vor Ort ansässig, die mit derzeit acht Mitarbeitern die landesweiten Projekte entwickelt und umsetzt.
Die Konkurrenz schläft nicht
Auch andere führende Anbieter aus der Windbranche sind in Finnland längst vertreten – und installieren nun erstmals in nennenswertem Ausmaß Windkraftleistung. Der dänische Hersteller Vestas arbeitet derzeit an zwei Projekten mit einem Auftragsvolumen von 99 MW. Die Aufträge dafür haben die Dänen von dem Energieunternehmen Tuuliwatti Oy erhalten.
Das Hamburger Unternehmen Nordex hat seinen ersten Windpark bereits im August 2013 fertiggestellt. Für die finnische Vermögensgesellschaft Taaleritehdas ist der 21,6-MW- Windpark Honkajoki mit neun Großturbinen ans Netz gegangen. Damit aber nicht genug. Der Rahmenvertrag mit der Taaleritheas spricht von bis zu 111 Anlagen, die installiert werden sollen. Hinzu kommt ein Auftrag des britischen Investors Impax Asset Management: Der 27-MW-Windpark Joukhaisselkä entsteht im finnischen Lappland nahe der Stadt Sodankylä und wird mit neun 3-MW-Anlagen des Starkwindtyps N117/3000 aus der neuen Anlagengeneration Delta ausgestattet.
„Finnland bietet unseren Kunden attraktive Möglichkeiten, in die Produktion von grünem Strom einzusteigen. Wir sind sehr froh, dass jetzt immer mehr Investoren in den Mark drängen.“, so Nordex-Vorstand Lars Bondo Krogsgaard.
Ganz ähnlich sieht das Engagement bei dem spanischen Hersteller Gamesa aus. Für den Windpark Simo haben die Spanier vier Turbinen geliefert. Auftraggeber war auch hier Projektentwickler Tuuliwatti Oy, mit dem Gamesa schon 2012 einen Rahmenvertrag über 135 MW abgeschlossen hat. Ein zweiter Rahmenvertag über 285 MW ist bereits unterzeichnet. Der aktuelle Auftrag von Tuuliwatti: Für den Windpark Salo in Südfinnland soll Gamesa vorerst drei Anlagen liefern. Ende 2014 soll er fertig sein. Auch Enercon ist in Finnland. Erst im vergangenen Jahr eröffnete der Windenergieanalgenhersteller eine neue Vertriebsniederlassung in Helsinki. Für den Energieversorger Kotkan Energia Oy errichtet Enercon jetzt zwei Turbinen am Mussalo Hafen in der Stadt Kotka.
Helsinki treibt die Windkraft an
Zur Umsetzung der ehrgeizigen nationalen Klimaziele des skandinavischen Landes – wie zum Beispiel einen Anteil der erneuerbaren Energien von 38 Prozent an der Energieversorgung bis 2020 zu erreichen – setzte Helsinki schon im April 2011 das finnische Energieeinpeisegesetz in Kraft. Es garantiert einen festen Tarif für vorerst bis zu 2.500 MW installierter Windleistung. Das landesweite Potenzial für neue Windparks wird von dem finnischen Windenergieverband auf 11.000 MW geschätzt. Zum Jahresende 2013 waren Windenergieanlagen mit einer Leistung von 488 MW am Netz.
(Andreas Fründt)