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Zu viele fossile Heizungen gefährden die Klimaziele

Um Klimaneutralität zu erreichen, müssen auch bestehende Wohnhäuser von fossilen Heizungen auf erneuerbare Technologien umgerüstet werden. Dass das viel zu langsam passiert, zeigt die aktuelle Ausgabe des Dena Gebäudereports, der jetzt veröffentlicht wurde. „Die Zahlen zeigen deutlich, dass wir erneut die Klimaziele im Gebäudesektor verfehlen“, sagt Corinna Enders, Vorsitzende der Dena-Geschäftsführung. „Noch immer werden 79 Prozent der knapp 20 Millionen Wohngebäude mit Öl und Gas beheizt.“ Erneuerbare Energien spielten im Bestand bisher eine zu geringe Rolle, kritisiert sie. „Politik, Wirtschaft und Gesellschaft müssen hier gemeinsam den eingeschlagenen Weg der Wärmewende entschlossen fortsetzen.“

Absatz von Öl- und Gasheizungen angestiegen

Jährlich legt die Dena mit dem Gebäudereport Daten und Trends zum Klimaschutz im deutschen Gebäudesektor vor. Er zeigt, dass die Absatzzahlen nicht-fossiler Heizungen 2024 nach einem Rekordjahr 2023 eingebrochen ist: So ging der Verkauf von Biomasse-Anlagen ging im ersten Halbjahr 2024 um 74 Prozent zurück, Wärmepumpen verzeichneten einen Rückgang von 54 Prozent. Die Dena geht zudem von einem deutlichen Rückgang für das gesamte Jahr 2024 aus.

Drei Forderungen: So sind 500.000 Wärmepumpen pro Jahr zu schaffen

Problematisch für die Wärmewende ist auch, dass sich bei Sanierungen im vergangenen Jahr wieder mehr Eigentümer für eine Gas- oder Ölheizung entschieden. So stieg der Absatz der Absatz von Gas und Ölheizungen um 19 und 94 Prozent. Nur im Neubau dominieren Wärmepumpen.

Wärmeverbrauch geht zurück, Beratungsbedarf steigt

Positiv habe sich hingegen der Wärmeverbrauch entwickelt. Seit 2021 gehe er kontinuierlich zurück, hieß es. Allerdings wurde er 2023 weiterhin zu 44 Prozent durch Erdgas und zu 22 Prozent durch Öl gedeckt.

85 Prozent aller großen Kommunen mit fertiger Wärmeplanung sitzen in Baden-Württemberg

Gleichzeitig bleibt das Interesse an der Wärmewende und Energieeffizienz groß: Mit rund 80.000 Anträgen auf Energieberatung für Wohngebäude im ersten Halbjahr 2024 stieg die Nachfrage im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um neun Prozent. Bei den konkreten Maßnahmen sind besonders Wärmepumpen gefragt: Seit 2021 wurden 570.000 Förderanträge für Wärmepumpen gestellt, was 51 Prozent aller Anträge in der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) ausmacht.

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„Die gestiegenen Beratungszahlen zeigen das starke Interesse von Eigentümern an gezielter Unterstützung, um klimagerechte Entscheidungen treffen zu können“, betont Enders. Um diese Bereitschaft und das Vertrauen zu stärken, müsse weiterhin umfassend zu den Rahmenbedingungen und technischen Möglichkeiten informiert werden.