Die Deutsche Energie-Agentur (Dena) hat die Plattform Systemdienstleistungen gegründet. Sie soll die technischen und organisatorischen Voraussetzungen für die Erbringung von Systemdienstleistungen von dezentralen Erzeugungsanlagen erarbeiten. Dazu müsse der Austausch zwischen allen wichtigen Beteiligten vorangetrieben und koordiniert werden, betont die Dena. Zu diesen Beteiligten gehören nicht nur Netzbetreiber, sondern auch Energieversorger und die Betreiber von Solarstrom- und anderen dezentralen Erzeugungsanlagen. Außerdem sollen Forschungseinrichtungen und Verbänden in den Prozess eingebunden werden. Derzeit ist an der Plattform neben der Dena das Bundeswirtschaftsministerium, die Stromnetzbetreiber, Technologiehersteller sowie Betreiber und Projektentwickler erneuerbarer Energien beteiligt. Die Plattform steht aber auch neuen Partnern offen, die mit ihren Erfahrungen und Kompetenzen die Arbeit der Plattform unterstützen oder vom Wissensaustausch profitieren wollen.
Dezentrale Anlagen sichern System
Bisher liegt die Hoheit über die Systemdienstleistungen bei den Netzbetreibern. Diese greifen derzeit noch überwiegend auf konventionelle Kraftwerke zurück. Im Zuge der Energiewende werden diese Kapazitäten aber sinken. Deshalb müssen sie zukünftig immer mehr auf dezentrale Anlagen zurückgreifen, um die Systemdienstleistungen sicher zu stellen. „Mit unserer Plattform sorgen wir dafür, dass Systemdienstleistungen koordiniert und damit effizient weiterentwickelt werden“, erklärt Stephan Kohler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Dena. „Hier besteht dringender Handlungsbedarf, um bei hohen Anteilen erneuerbarer Energien eine sichere und zuverlässige Stromversorgung zu gewährleisten. Wir laden alle Akteure ein, sich mit unserer Plattform zu vernetzen.“ Das Ziel der Plattform ist die Entwicklung eines gemeinsamen Konzeptes und die Erarbeitung von Handlungsempfehlungen für die Politik.
Handlungsempfehlungen erarbeiten
Bereits im Sommer dieses Jahres hat die Dena beschrieben, welche Schritte notwendig sind, damit dezentrale Energieanlagen für die Erbringung von Systemdienstleistungen genutzt werden können. Dazu gilt es unter anderem, die Mess- und Steuerungstechnik weiterzuentwickeln sowie energiewirtschaftliche Rahmenbedingungen anzupassen. Nach Angaben der Dena haben schon verschiedene Akteure einzelne Studien und Pilotprojekte in Angriff genommen. So testen einige Netzbetreiber schon Konzepte für eine intelligente Netzsteuerung, um einen sicheren Betrieb ihrer Stromnetze zu ermöglichen. Hier setzt die neue Plattform Systemdienstleistungen an. Sie wird die Ergebnisse dieser Einzelvorhaben in den nächsten drei Jahren zusammenführen und Handlungsempfehlungen ableiten. Über Expertenworkshops können sich die Akteure vernetzen. Diese Zusammenarbeit soll die Effizienz und Wirkung der einzelnen Vorhaben weiter steigern. Durch ein kontinuierliches Monitoring der bestehenden Aktivitäten wird die Plattform darüber hinaus noch offenen Handlungsbedarf identifizieren und Lösungsvorschläge erarbeiten. (Sven Ullrich)