Zehn Jahre nach der Gründung steht es schlecht um die Firma AS Solar in Hannover. Der Berliner Rechtsanwalt Rolf Rattunde war Anfang Juli zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt worden. Das vorläufige Insolvenzverfahren ist abgeschlossen, Käufer haben sich nicht gefunden. Rattunde bleibt zuständig. Die Mitarbeiter wurden zum überwiegenden Teil freigestellt. Der Großhändler AS Solar kämpft seit über einem Jahr gegen die Pleite an. Entlassungen haben bereits in der Vergangenheit stattgefunden. Dabei lief es über lange Zeit sehr gut. Das Unternehmen erhielt 2009 sogar den Wachstums- und Internationalisierungspreis von Hannoverimpuls. Neben Solartechnik bot AS Solar unter anderem Biomasseheizungen, Wärmepumpen und LED-Technik an. 2011 bezog AS Solar eine umgebaute, abbruchreife Industriehalle, aus der die Firma ein Plus-Energiegebäude machte, das mehr Energie erzeugt als es selbst verbraucht.
Zuletzt hatte Wagner Solar aus West Sussex in Großbritannien Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen heißt nach der Insolvenz der deutschen Muttergesellschaft Wagner amp; Co nun Wagner Renewables Ltd. Wagner arbeitet mit derselben Belegschaft weiter.
Großprojekt in Australien geplatzt
Ebenfalls ein Rückschritt ist aus Australien zu vernehmen. Dort haben die Firma Solar Systems und die Australian Renewable Energy Agency ein Solar-Projekt mit 100 Megawatt Leistung im Bundesstaat Victoria platzen lassen. Eine Reihe von Gründen führte zu der Entscheidung, unter anderem auch Unsicherheiten, die die politischen Regenerativziele anbetreffen.
Internationale Analysten bewerten das weltweite Solargeschäft allerdings als stabil. "Das zweite Quartal war in Bezug auf die Beschaffung von Finanzmitteln solide", sagt Raj Prabhu, CEO der Mercom Capital Group. Während im ersten Quartal sieben Milliarden Dollar investiert wurden, waren es im zweiten Quartal 6,3 Milliarden.
Zu den Gewinnern gehört die Firma Jinko Solar. Sie hat sich mit der Leitung der ökonomischen Entwicklungszone von Lishui City in der Provinz Zhejiang Province in China geeinigt, ein Solarprojekt mit 500 MW umzusetzen. 100 MW sollen jährlich installiert werden, davon 60 MW als dezentrale Anlagen und 40 MW als Freiflächenanlagen. Beginn war bereits das zweite Halbjahr 2014. (Nicole Weinhold)