Die Bundesnetzagentur hat für die kommenden zwei Jahre deutlich mehr Genehmigungen für Hochspannungsleitungen versprochen als bisher. So sollen bis Mitte 2025 rund 4.000 Kilometer genehmigt sein, kündigte die Behörde bei der Vorstellung der aktuellen Netzausbauprognose an.
900 Kilometer genehmigte Trassen bis Ende des Jahres
Demnach werden in Deutschland rund 14.000 km neue Stromtrassen benötigt, für 7.400 km ist die Bundesnetzagentur zuständig, beispielsweise weil sie mehrere Bundesländer betreffen. Bis Ende Juni haben allerdings erst 440 km das Planfeststellungsverfahren abgeschlossen. Bis Ende dieses Jahres, so die Behörde, soll sich die Zahl auf 900 km verdoppeln. Ab Mitte 2024 werde die Zahl noch weiter ansteigen, da dann die großen Trassen Sudostlink und Suedlink genehmigt werden.
Regelmäßige Aktualisierung der Ausbauprognose
Entsprechend soll sich auch die Inbetriebnahme der neuen Trassen beschleunigen. So rechnet die Netzagentur mit einem deutlichen Sprung Ende 2026 mit der Fertigstellung von Ultranet. 2027/28 und 2028/29 sollen dann Suedostlink und Suedlink in Betrieb gehen, die beide mehr als 1.000 Kilometer lang sind.
Die Behörde will künftig den Stand von Genehmigungen und Inbetriebnahmen regelmäßig aktualisieren.
Netzausbau ist ein Schlüssel zur Energiewende
Der Netzausbau gilt als ein Schlüssel zur Energiewende. Vor allem Strom aus den leistungsstarken Offshore-Anlagen soll über neue Leitungen in die Verbrauchszentren nach Süddeutschland transportiert werden. Derzeit müssen immer wieder erneuerbare Erzeuger aufgrund von Netzengpässen abgeschaltet werden, fossile Reservekraftwerke müssen hinter dem Netzengpass einspringen. Die Kosten für diese so genannten Redispatchmaßnahmen beliefen sich im Jahr 2021 laut Bericht der Bundesnetzagentur auf 2,3 Milliarden Euro. (kw)
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