Die Autobahn GmbH hat zusammen mit der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur das Vergabeverfahren für den Aufbau der Schnellladeinfrastruktur für E-Lkw an deutschen Autobahnen gestartet. Mit der Ausschreibung beginnt nur offiziell der Aufbau eines Lkw-Schnellladenetz. Unternehmen können sich darum bewerben, die Ladeinfrastruktur zunächst an 130 unbewirtschafteten Raststätten entlang der Bundesautobahnen zu planen, zu errichten und zu betreiben.
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Auch Megawatt-Laden ermöglichen
Dies ist der erste Schritt. Insgesamt sieht der Plan vor, das Lkw-Schnellladenetz auf insgesamt etwa 350 Standorte an unbewirtschafteten und bewirtschafteten Rastanlagen auszubauen. Insgesamt sollen dann rund 4.200 Ladepunkte entstehen, die auch das schnelle Laden im Megawattbereich zulassen. Wie viele Megawatt Charging Systeme (MCS) und Combined Charging Systeme (CCS) pro Raststätte entstehen, wird in den jeweiligen Projektbeschreibungen vorher festgelegt.
Planungssicherheit fürs Transportgewerbe
Der Ausbau der Ladeinfrastruktur ebne den Weg zu einer flächendeckenden, bedarfsgerechten und verlässlichen Ladeinfrastruktur für schwere batterieelektrische Nutzfahrzeuge und trage so maßgeblich zur Reduktion der CO2-Emissionen im Straßengüterverkehr bei. „Wir schaffen eine verlässliche Ladeinfrastruktur für E-Lkw und Reisebusse an den Autobahnen und geben damit dem Industrie- und Transportgewerbe die notwendige Planungssicherheit bei ihrer Umstellung auf Elektromobilität“, freut sich Bundesverkehrsminister Volker Wissing.
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Netzanschlüsse werden beauftragt
Um am Ausbau teilzunehmen, können Projektentwickler im Bereich Elektomobilität an einem Verhandlungsverfahren teilnehmen. Parallel dazu beauftragt die Autobahn GmbH die notwendigen Netzanschlüsse, um eine möglichst zeitnahe Inbetriebnahme zu gewährleisten. Wo die einzelnen Ladesäulen aufgebaut werden sollen, wurde vorher in Kooperation mit der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur festgelegt.
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Mautdaten als Grundlage für die Planung
Diese hat anhand verschiedener Daten analysiert, wo die geeigneten Standorte sind. „Während der Planungen stand uns unter anderem mit den Daten der Lkw-Maut ein wahrer Datenschatz zur Verfügung, auf dessen Grundlage wir die Ausgestaltung des Netzes und seiner einzelnen Standorte bestimmt haben“, erklärt Johannes Pallasch, Leiter und Sprecher der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur. „So entsteht ein Netz, das nicht nur die europarechtlichen Ausbauverpflichtungen der AFIR mehr als erfüllt, sondern das sich an den tatsächlichen Erfordernissen des schweren Straßengüterverkehrs orientiert.“
Ein Jahr Verzögerung
Die Zuschläge werden voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2025 erfolgen. Damit geht noch einiges an Zeit ins Land und die bisherige Verspätung wird wohl kaum aufgeholt. Denn eigentlich war der Start der Ausschreibung für das dritte Quartal 2023 geplant, wie Kerstin Andreae, Präsidentin des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), konstatiert. Bis 2030 soll dann die Ladeinfrastruktur sukzessive ausgebaut werden.
Interessierte Unternehmen können sich hier informieren und bis zum 18.10.2024, 12 Uhr einen Teilnahmeantrag für das Verfahren zum Aufbau eines Lkw-Schnellladenetzes an unbewirtschafteten Rastanlagen entlang der Bundeautobahnen einreichen. Die entsprechenden Unterlagen und Informationen finden Sie auf der Webseite der Autobahn GmbH.