Die Bundesnetzagentur hat die Meldedaten von neu installierten Photovoltaikanlagen des Monats Oktober veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass in diesem Monat in Deutschland insgesamt 19.150 neue Solarstromanlagen mit einer Gesamtleistung von 611,856 Megawatt ans Netz angeschlossen wurden. Damit geht der Zubau im Vergleich zum Vormonat, als Anlagen mit einer Gesamtleistung von mehr als 980 Megawatt ans Netz gingen, um mehr als ein Drittel zurück. Außerdem bleibt der Monat Oktober auch leicht unter dem bisherigen Jahresdurchschnitt.
Ende der Förderung ist Schuld
Der Rückgang lag nicht zuletzt am Ende der Förderung für Anlagen auf Konversionsflächen. Schließlich ist die Übergangsfrist mit Ablauf des 30. September ausgelaufen. Nach diesem Tag gemeldete Solarstromgeneratoren bekommen keinerlei Einspeisevergütung mehr. So betrug die Gesamtleistung von neuen Anlagen mit mehr als 10 Megawatt im September über 415 Megawatt. Im Oktober betrug der Zubau von Anlagen mit einer Leistung von mehr als 10 Megawatt nur noch knapp 81,7 Megawatt. Dass es dennoch immerhin Anlagen in dieser Größenordnung sind, liegt daran, dass die letzten Bauabschnitte der Großanlage auf dem Flugplatz im brandenburgischen Neuhardenberg in die Meldungen vom Oktober fallen.
Letzte geförderte Freilandanlage ging Anfang Oktober in Betrieb
Das Projekt wurde im Dezember 2011 von Solarhybrid aus Brilon geplant. Nachdem die Bundesregierung beschlossen hatte, die Förderung von Solarstromanlagen auf Konversionsflächen ganz einzustellen, zog sich Solarhybrid aus dem Projekt zurück. ZU früh, wie sich später herausstellte. Denn der Bundestag weitete die geplante Schonfrist für Freilandanlagen um drei Monate verlängert hat. Die Rechte sind nach der Insolvenz von Solarhybrid an vier unterschiedliche Investoren gegangen. Den mit 70 Megawatt größten Teil bekam Enerpac aus Hamburg. Die restlichen 75 Megawatt gehen zu jeweils etwa gleichen Teilen an Ecos Energy aus Greven sowie an die beiden Münchener Unternehmen MEP und Baysolar. Die gesamte Investitionssumme beträgt 200 Millionen Euro. Trotz der Verlängerung der Schonfrist mussten sich aber die Entwickler beeilen. Innerhalb von nur fünf Wochen wurden das Megaprojekt auf dem 240 Hektar großen Gelände hochgezogen. Insgesamt waren über 2.000 Arbeiter mit der Realisierung beschäftigt. (Sven Ullrich)