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Solarthermie in Mehrfamilienhäusern

Sonnenhaus kommt bei Vermietern an

Eine Mitgliederbefragung des Sonnenhaus-Instituts in Straubing hat ergeben, dass der Sonnenhausstandard inzwischen auch im Mehrfamilienhausbau angekommen ist. Im letzten Jahr war jedes Zehnte neu errichtete Sonnenhaus ein Gebäude mit drei und mehr Wohneinheiten.

Für das Sonnenhaus-Institut liegen gerade im Mehrfamilienhausbau die Vorteile der solarthermischen Deckungsrate von mehr als 50 Prozent des gesamten Wärmebedarfs, wie es das Konzept vorschreibt, auf der Hand. „Bei uns ist es allgemein üblich, dass die Höhe der Kaltmiete festliegt“, erklärt Peter Rubeck, Geschäftsführer des Sonnenhaus-Instituts. „Demgegenüber steigen die Nebenkosten jedoch stetig und deutlich, was die Wohnkosten letztlich unvorhersehbar macht. Vermieter von Sonnenhäusern hingegen können ihren Mietern unangenehme Überraschungen ersparen und ihnen über Jahre stabile Warmmieten zusichern.“ In der Regel legen die Vermieter zwar die Investitions- und Wartungskosten auf die Mietparteien um. Da kaum Brennstoffkosten anfallen, wird eine nach Wohneinheiten getrennte Abrechnung der Heiz- und Warmwasserkosten überflüssig, auch wenn das Nutzungsverhalten – etwa vermehrter Warmwasserverbrauch wegen billiger Verfügbarkeit von Warmwasser – anders sein sollte als in einem konventionell beheizten Haus. „Wir haben beobachtet, dass sich das Nutzungsverhalten innerhalb von drei Monaten normalisiert“, sagt Corina Prutti, Pressesprecherin des Sonnenhaus-Instituts gegenüber ERNEUERBARE ENERGIEN. Außerdem ist das Konzept des Sonnenhauses so angelegt, dass es vom Bewohner keine Anforderungen an sachgemäße Nutzung stellt.

Kostenstabilität hat soziale Dimension

Das Sonnenhaus-Institut betont die sozialen Dimensionen gerade dieser Kostenstabilität für die Mietparteien. Denn gerade für Familien mit geringem Einkommen ist ein solarthermisches Bau- und Heizkonzept von Vorteil. „Die Integration dieser Technologie in Mehrfamilienhäuser macht sie für die Menschen nutzbar, die auf stabile Wohnkosten angewiesen sind“, betont Peter Rubeck. „Das Sonnenhauskonzept wird so nicht mehr von ein paar wenigen als Ausdruck eines Ideals genutzt, sondern kommt in der Mitte der Gesellschaft an.“ (Sven Ullrich)