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Rekord in der Auktion Wind an Land: Fast drei Gigawatt Leistung eingereicht

Kommt jetzt die Aufholjagd bei den Ausschreibungen Wind an Land? Fast drei Gigawatt und damit so viel wie noch nie wurden bei der küngsten Auktionsrunde vom 1. August eingereicht. Zum ersten Mal seit Februar 2022, so verkündete die Bundesnetzagentur (BNetzA), seien mehr Gebote eingegangen als Leistung zur Verfügung stand. Insgesamt konnten 230 Gebote mit einer Leistung von 2.723 MW einen Zuschlag erhalten. 239 Gebote mit einer Gebotsmenge von 2.961 MW waren eingereicht worden.

Volumen von 4,1 auf 2,7 GW gekürzt

Doch zur Wahrheit gehört auch: Die Ausschreibungsmenge von 2.709 MW war im Vorfeld deutlich reduziert worden. Eigentlich hätten nach Gesetzeslage 4,1 GW ausgeschrieben werden müssen. Die BNetzA hatte angesichts einer erneut drohenden Unterzeichnung das Volumen eingedampft.

Klaus Müller, Präsident der BNetzA, äußerte sich trotzdem positiv: „Die Gebotsmenge von fast 3 Gigawatt übertrifft das zur Erreichung des jährlichen Zubauziels notwendige Volumen von 2,5 Gigawatt deutlich.“ Die eingereichte Gebotsmenge sei deshalb so hoch gewesen, weil im Vergleich zu den vorherigen Gebotsrunden außergewöhnlich viele Gebote mit älteren Genehmigungen abgegeben worden seien, hieß es weiter. Ausschlaggebend für die kommenden Runden dürfte daher auch die weitere Entwicklung der Genehmigungszahlen sein. Über die Bestimmung des Ausschreibungsvolumens will die BNetzA spätestens am 18. Oktober entscheiden.

BWE: Bis zu zehn GW Zuschläge sind dieses Jahr möglich

Bärbel Heidebroek, Präsidentin des Bundesverbandes Windenergie, sagte, es sei nun klar, dass die letzte Ausschreibungsrunde im November nicht reduziert werde. Sie rief alle Unternehmen dazu auf, alle bereits genehmigten Projekte dann auf den Weg zu bringen. „Bis zu zehn GW an Zuschlägen sind in diesem Jahr noch möglich”, so Heidebroek.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Ergebnisse sei es besonders bedauerlich, dass die Bundesnetzagentur im Vorfeld der Ausschreibung das zur Verfügung stehende Volumen zu deutlich reduziert habe. „Ohne diesen anlasslosen regulatorischen Eingriff  hätte ein Volumen von 252 Megawatt zusätzlich allein in dieser Runde bezuschlagt werden können - eine verpasste Chance“, sagte die BWE-Präsidentin.

Preise knapp unterhalb des Höchstgebots

Die im Gebotspreisverfahren ermittelten Werte schwanken laut BNetzA zwischen 5,73 ct/kWh und 7,35 ct/kWh. Der durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert liegt mit 7,33 ct/kWh wie in den Vorrunden nur knapp unterhalb des Höchstwerts von 7,35 ct/kWh.

Regionale Verteilung: NRW liegt erneut vorn

Das mit weitem Abstand größte Zuschlagsvolumen entfiel auf Gebote für Standorte in Nordrhein-Westfalen (756 MW, 84 Zuschläge), gefolgt von Brandenburg (385 MW, 23 Zuschläge), Schleswig-Holstein (285 MW, 24 Zuschläge), Hessen (246 MW, 8 Zuschläge) und Niedersachsen (237 MW, 24 Zuschläge). Bezogen auf die südlichen Bundesländer gingen acht Zuschläge (101 MW) an Standorte in Bayern. In Baden-Württemberg wurde kein Standort bezuschlagt. (kw)

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