Wie der britische Spezialdienstleister für Unterwasserbauarbeiten Norfolk Marine jetzt mitteilte, hat sich das Niveau des Seebodens rings um die zylinderförmigen Monopile-Fundamente drei Monate nach den Sanierungsarbeiten wieder erhöht. Der Schutz der Unterwassergründungen des in einen sehr sandigen Boden gepfählten Windparks vor Kolk scheint damit gelungen. Beim Kolk handelt es sich um ein natürliches Phänomen, das den Boden durch die Vibrationen der Fundamente trichterförmig rings um die eingerammten Pfähle absacken lässt. Dies gefährdet die Standfestigkeit der Fundamente. Norfolk Marine hatte im vergangenen Winter ein eigenes Kolk-Vermeidungssystem um 5 von 30 Monopiles installiert, das aus jeweils 50 in einem Netz miteinander verbundenen Autoreifen besteht. Die Reifen sollen sich mit Sand füllen, durch die Verbindung über das Netz aber wieder rückholbar sein. Nun erhöhe sich der Grund rings um die Fundamente wieder, meldete Norfolk Marine.
Die Sanierung war verbunden mit Rost-Entfernungen und einem neuen Korossionsschutz durch andere Service-Unternehmen. Der 2004 eröffnete Windpark steht 2,5 Kilometer vor der ostenglischen Küste bei Great Yarmouth und besteht aus 30 Vestas-Windturbinen mit je zwei Megawatt (MW) Leistung.
Mit einem Investitionsvolumen von offiziell angeblich rund 100 Millionen Euro beziehungsweise rund 1,5 Millionen Euro pro installiertem MW ist das Eon gehörende Windkraftwerk ein eigentlich verhältnismäßig preisgünstiges Projekt. Allerdings hatte Eon in den ersten Jahren mit dem Austausch schadhafter Getriebe und Generatoren zunächst viele Reparaturen und daher Stillstände zu bewältigen. Inzwischen ist die technische Verfügbarkeit laut Eon aber auf bis zu 97 Prozent angestiegen.
(Tilman Weber)