Als einzige Offshore-Turbine mit einer Leistung von 3,3 MW kommt die neue Generation der Vestas V112 für dieses Projekt in Frage. Vestas äußerte sich bisher allerdings nur in Ansätzen zu dem Vorhaben. Erst wenn aus dem Projekt ein verbindlicher Auftrag für die Dänen resultiert, wolle man eine Mitteilung herausgeben.
Vestas hat seine Drei-Megawatt-Plattform V112 im April um einige Turbinentypen erweitert. Alle bekamen ein Leistungsupgrade von drei auf 3,3 Megawatt, neben 112 Meter Rotordurchmesser wird es die Anlagen mit 105, 117 sowie 126 Metern geben. Die V112-3.3 ist dabei als einzige Turbine auch für Offshore-Standorte konzipiert.
10 Millionen pro Anlage
Vattenfall wird 150 Millionen Pfund, umgerechnet 177 Millionen Euro, in die Erweiterung von Kentish Flats um 15 Anlagen investieren. Schon bei der ersten Ausbaustufe des Windparks setzte Vattenfall auf Vestas – die 30 V90-Anlagen mit je drei Megawatt Leistung gingen 2005 in Betrieb.
Zuletzt hatte es in Kentish Flats 2012 Schwierigkeiten mit den 30 Grout-Verbindungen gegeben. Die Grout-Verbindung besteht aus einer einfachen Konstruktion, bei der der Windturm über das runde Pfahlfundament gestülpt und dort mit einer Art Mörtel fixiert wird. Diese Verbindung war nicht so stark wie berechnet, so dass die Türme begonnen haben, langsam über das Fundament zu rutschen. Das Problem wurde im August 2012 mit sechs Stützträgern gelöst, die an jede Turbine gescheißt wurden.
Für die neue V112-Generation ist Kentish Flats der erste Auftrag. Daneben haben die Dänen für ältere Offshore-Version der V112 drei weitere Projekte in der Pipeline: Noch in diesem Jahr will das Unternehmen Turbinen für das belgische 216-MW-Projekt Northwind sowie für den 219-MW-Windpark Humber Gateway in Großbritannien liefern. 2014 beginnt zudem der Bau des 129-MW-Projekts Luchterduinen in den Niederlanden. Damit beläuft sich die Projektpipeline auf insgesamt 607,5 Megawatt.
Offshore nur noch im Joint Venture
Erst Anfang Oktober beendete Vestas seine dreijährige Offshore-Pause, als Energieversorger Eon im schwedischen die 16 Turbinen des schwedischen Offshore-Windparks Kårehamn einweihte. Es war seit 2010 der erste neue Offshore-Windpark mit Vestas-Turbinen.
Sämtliche aktuellen Offshore-Aufträge von Vestas laufen über ein Joint Venture, das die Dänen im August mit Mitsubishi Heavy Industries formten. Neben allen Neuaufträgen wurden auch bestehende Service-Verträge und die Offshore-Turbinenentwicklungen zusammen mit 300 Mitarbeitern in das Joint Venture überführt.
(Denny Gille)
