Ein mögliches Rekordquartal des deutschen Windenergieanbaus an Land bilanziert die Fachagentur Windenergie an Land (FA Wind). Demnach brachten die Turbinenbauer in Deutschland von Januar bis März 2017 bereits 1.102 Megawatt (MW) Windleistung neu ans Netz, mehr noch als in den Vergleichszeiträumen der vergangenen beiden Ausbaujahre.
In Schleswig-Holstein lassen sich neue Windparks nur noch mit Ausnahmegenehmigungen errichten, seit dort vor zwei Jahren die Regionalpläne außer Kraft sind. Für das Repowering, den Austausch alter gegen neue Windturbinen, gibt es ebenfalls seit 2015 keinen Vergütungsbonus mehr. Und doch lässt das starke Interesse an moderner Windkraft das Repowering in dem Bundesland weiter blühen, wie ein neues Projekt an der Westküste zeigt.
Die Betriebsführungs- und Beteiligungsgesellschaft der Bielefelder Privatbank Lampe, CEE, hat in Thüringen einen neuen Windpark übernommen und nähert sich so bereits der Marke von 250 Megawatt (MW) eigens betriebener Windkraft. Entwickler des Projekts ist Projektierer WKN. Mit dem Geschäft stützt WKN auch die langfristigen Pläne des Mutterunternehmens PNE aus Cuxhaven, mit einer sogenannten Yieldco sich neue Investoren zu erschließen.
2015 will Energieversorger Vattenfall den britischen Offshore-Windpark Kentish Flats von derzeit 90 Megawatt auf knapp 140 erweitern. Geplant sind 15 neue Anlagen mit je 3,3 Megawatt (MW) Leistung im flachen Nordseewasser der Themsemündung.
Im nächsten Jahr wird Vestas erstmals seit 2010 wieder kommerzielle Offshore-Projekte beliefern. Am 28. Juni meldete die dänische Turbinenschmiede eine neue Bestellung für die Seewindversion ihrer V112-Turbine: 72 Anlagen werden ab 2013 vor der belgischen Hafenstadt Zeebrugge installiert. Weitere Offshore-Rotoren setzt Vestas gleichzeitig in die Ostsee. Für den V164-Seewindkoloss stockt hingegen die Auftragslage.
Vielleicht war Vestas auch Vorbild anderer Windturbinenhersteller, die im April und September Regionalisierungen ihrer Strukturen ankündigten. Der Central-Europe-Chef Hans Jørn Rieks plädiert für eine zurückhaltende Interpretation der Hinwendung ans Regionale – und erklärt, warum das Flagschiff V112 großteils in Deutschland für Deutschland gefertigt wird.
Das niederländische Ministerium für Wirtschaft, Landwirtschaft und Innovation hat dem Energiekonzern Eneco einen stattlichen Zuschuss von 989 Millionen Euro aus dem Erneuerbare-Energien-Fonds „Sustainable Energy Production Scheme Round 2“ (SDE) gewährt. Damit soll Eneco bei der Entwicklung seines Nordsee-Windparks vor Noordwijk unterstützt werden.
Ab Sommer kommenden Jahres werden nördlich des Polarkreises 30 Windräder installiert. Die Inbetriebnahme des Parks, der 43.000 Haushalte versorgen soll, ist für Herbst 2012 geplant.