Die neuen Windparks sollen in den Ämtern Mittleres Nordfriesland direkt an der Küste sowie Viöl im Landesinneren entstehen. „Bislang bleibt es jedoch bei der Planung, weil die offiziellen Ausweisungsverfahren der Flächen noch nicht abgeschlossen sind“, erklärt Hans-Heinrich Andresen, der bereits mehrere Bürgerwindparks in hohen Norden initiiert hat. Die neuen Regionalpläne für Windeignungsflächen in Schleswig-Holstein wurden Mitte August veröffentlicht und sollen Ende März 2012 in Kiel verabschiedet werden. Erst dann könne man konkret in die Projektierung einsteigen, meint Andresen, wobei die von ihm anvisierten Flächen in Viöl und Mittleres Nordfriesland mit großer Wahrscheinlichkeit dazugehören werden.
Andresen hat mit seinen Partnern bereits jetzt eine Art Einkaufspool gebildet, das sich aus Bürgern verschiedener Gemeinden in Nordfriesland zusammensetzt; jenen Gemeinden, in denen die neuen Windparks entstehen sollen. „Der Zuspruch ist enorm, wir rechnen mit ungefähr 3000 Gesellschaftern. In einem Dorf mit 2000 Einwohnern haben sich allein 750 Interessenten gemeldet.“
Ein Bürgerwindpark steht für eine Beteiligung der ansässigen Bürger bei der Planung, Finanzierung und beim Betrieb von Windkraftanlagen. Weil die Geschäftsführung in Bürgerhand bleibt, bildet er das Gegenstück zu klassischen Investoren-Windparks. Das Konzept scheint aufzugehen: Nach dem Motto, dass die eigene Windenergieanlage nie so laut ist wie eine fremde, beteiligen sich hier viele Einwohner: „Ein Großteil der Windprojekte in Nordfriesland wird unter Beteiligung der Bürger betrieben“, bestätigt Andreas Nauen, Vorstandsvorsitzender bei Repower. „So bleibt nicht nur die Gewerbesteuer, sondern auch ein Großteil der Wertschöpfung in der Region.“ Sein Unternehmen wird insgesamt 47 der 160 neuen Windenergieanlagen liefern. Zum Einsatz sollen 33 Turbinen der Zwei-Megawatt-Klasse sowie 14 Anlagen der Drei-Megawatt-Klasse kommen. Entsprechende Rahmenvereinbarungen hat Repower jetzt mit Andresen geschlossen. Die Anlagen erreichen eine gemeinsame Leistung von 114,83 Megawatt (MW) und sollen ab 2013 für die Produktion umweltfreundlichen Stroms in der Region sorgen. Unternehmenssprecherin Caroline Zimmermann konnte noch nicht bestätigen, ob die leistungsstarken Drei-Megawatt-Anlagen verstärkt an der Küste oder im Landesinneren installiert werden.
(Regine Krüger)