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Ausbau der Windenergie in Niedersachsen benötigt weniger Fläche als Golfplätze

30 Gigawatt – so viel Windleistung will Niedersachsen bis 2025 errichten. Dafür müssen Eignungsflächen ausgewiesen werden. 2,2 bis 2,5 Prozent sollen es nach dem Willen der niedersächsischen Landesregierung werden.

Statt Vorranggebieten wird der tatsächliche Flächenverbrauch dargestellt

Klingt viel – ist es aber nicht. Das will jedenfalls eine Karte beweisen, die die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) jetzt herausgegeben hat. Um die Auswirkungen des Windenergieausbaus besser einzuschätzen, wird dort zwischen der Ausweisung von Vorranggebieten und dem tatsächlichen Flächenverbrauch unterschieden. Denn „Vorranggebiete“ sei ein planerischer Begriff für eine Kulisse, der tatsächliche Flächenverbrauch pro Windenergieanlage liege bei lediglich 0,5 Hektar, begründet die KEAN und kommt zum überraschenden Ergebnis: Die Windenergieanlagen in Niedersachsen, die für das 30 GW-Ziel nötig sind, würden insgesamt 0,09 Prozent der Landesfläche benötigen – und damit weniger als Golfplätze (0,1 %).

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„Unsere Karte zur Flächennutzung soll zur Versachlichung der Debatte beitragen“, erklärt Sarah Kajari-Schröder, Leiterin des Fachbereichs Erneuerbare Energien der KEAN. „Sie zeigt, dass der Ausbau erneuerbarer Energien in Niedersachsen mit Augenmaß erfolgt und der Flächenbedarf im Vergleich zu anderen Nutzungsformen oft überschätzt wird.“

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PV: Der Löswenanteil soll auf die Dächer

Denn Ähnliches gilt für die Photovoltaik: Hier soll zwar mit 50 Gigawatt der Löwenanteil auf Dächern installiert werden, doch 15 weitere GW in der Freifläche brauchen Platz. Trotzdem geht die KEAN von Werten um ein Prozent der Landesfläche aus. Damit läge die Freiflächen-Photovoltaik gleichauf mit Weihnachtsbaumplantagen. „Je schneller und vollständiger Dächer und versiegelte Flächen mit PV bestückt werden, desto weniger Freiflächen werden benötigt“, argumentiert die KEAN. Agri-PV-Anlagen, die eine gleichzeitige landwirtschaftliche Nutzung ermöglichen, und die Nutzung altlastenverdächtiger Flächen reduzierten zusätzlich die Flächenkonkurrenz.

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Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN)

Alternativ hat die KEAN die Flächencluster auch als Torte dargestellt. „Die geringen Flächenbedarfe von Wind- und Solarenergie würden in dieser Darstellung allerdings untergehen“, so die Klimaschutzagentur. Anders ausgedrückt: „Wäre Niedersachsen eine Torte, wären die Flächenanteile für Windenergie- und Freiflächen-PV-Anlagen kaum sichtbare Krümel.“