35 Kilometer nördlich der Insel Helgoland ist jetzt die letzte Turbine des RWE-Windparks Kaskasi installiert worden. Wie Betreiber RWE meldet, speisen bereits mehr als zwei Drittel der insgesamt 38 Windkraftanlagen Strom ins Netz. Bis zum Jahresende soll der gesamte Windpark betriebsbereit sein. Dann wird Kaskasi laut RWE rechnerisch eine Großstadt wie Frankfurt am Main versorgen können.
Rotorblätter sind bislang nur schwer zu recyceln
Der sechste Offshore-Windpark von RWE bietet gleich zwei technische Besonderheiten: Dort drehen sich zum einen die weltweit ersten recycelbaren Rotorblätter. Beim Recycable Blade von Siemens Gamesa wird ein neuartiges Harz mit spezieller chemischer Struktur eingesetzt, das die Trennung der im Blatt verwendeten Materialien ermöglicht. Laut RWE ist es anschließend möglich, sie wieder zu verwenden, – zum Beispiel in der Automobilindustrie oder in Konsumgütern wie Koffern oder Flachbildschirmgehäusen.
Bislang stellen die Rotorblätter die größte Herausforderung beim Abbau und Recycling von Windenergieanlagen dar. Die in den Blättern verwendeten Verbundwerkstoffe werden in Harz gegossen und können deshalb am Ende ihrer Einsatzzeit nur sehr schwer voneinander getrennt werden. Deshalb kommt meist nur eine Verbrennung in Frage.
Zweite Neuheit: Collared Monopiles
Außerdem wurden am Meeresboden spezielle Stahlkragen um drei Monopile-Fundamente gelegt. Der sogenannte „Collared Monopile“ wurde auf Grundlage eines von RWE entwickelten Patents entworfen. Jeder der Stahlkragen ist sieben Meter hoch und 170 Tonnen schwer. Sie sollen nicht nur zusätzliche Unterstützung bei seitlicher Belastung bieten, sondern auch die Tragfähigkeit von Monopile-Fundamenten insgesamt erhöhen. (kw)
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