Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

13 Handlungsfelder: Was die Offshore-Branche von einer neuen Bundesregierung erwartet

Ein weiterer Schritt bei Ausbau der Windenergie auf Seee: Gode Wind 3, ein Projekt des Energiekonzerns Ørsted in der Nordsee, hat den kommerziellen Betrieb aufgenommen. 23 Anlagen des Herstellers Siemens Gamesa Renewable Energy mit einer Leistung von je elf Megawatt können ab sofort rein rechnerisch eine Viertelmillion Haushalte versorgen.

Drei Offshore-Windparks fertig

Für dieses Jahr dürfte dies eine Ausnahmenachricht bleiben. Zwar gehen die Bautätigkeiten in Nord- und Ostsee voran, doch die große Masse der Offshore-Windparks geht erst zwischen 2028 und 2032 in Betrieb gehen und befindet sich in unterschiedlichen Stadien der Planung. Von den 15 Projekten gibt es laut Statusbericht der Deutschen Windguard erst für zwei eine endgültige Finanzierungsentscheidung. Eine hundertprozentige Sicherheit, dass alle diese Projekte umgesetzt werden, gibt es also nicht.

Offshore-Windenergie kurzzeitig neun Gigawatt im Rückstand

Wie können die Ausbauziele erreicht werden?

Grund genug für die Offshore-Windbranche sich jetzt an die künftige Bundesregierung zu wenden und mit 13 Forderungen auf ihre Bedürfnisse hinzuweisen – zumal noch niemand weiß, wie sich das von SPD und CDU vereinbarte 500-Milliarden-Sondervermögen für Infrastruktur verteilen wird – oder ob es überhaupt so zustande kommt.

Bis 2045 solle die Offshore-Windenergie ein Viertel der heimischen Bruttostromerzeugung liefern, erinnern die Stiftung Offshore-Windenergie und die Netzwerke WAB, Erneuerbaren Energien Cluster Hamburg  (EEHH) und Windenergy Network (WEN) in einer gemeinsamen Presseinformation an die Ziele Deutschlands zur Klimaneutralität. Um dieses Ziel zu erreichen und die erforderlichen privaten Investitionen von mehr 10 Milliarden Euro pro Jahr in die Lieferkette und zusätzliche Investitionen in den Netzausbau auslösen, seien aber politische Verlässlichkeit und den Willen zur politischen Gestaltung durch eine neue Bundesregierung gefragt.

Enttäuschender Windkraftzubau in Schweden, Niederlande, Polen sowie Deutschland

Ganz oben auf der Liste steht neben politischer Verlässlichkeit und stabilen Ausbauzielen im Einklang mit dem Strommarktdesign das Ausschreibungsdesign. Die alte Bundesregierung habe einen einseitigen Fokus auf die staatliche Erlösmaximierung gelegt, kritisieren die Netzwerke. Gleichzeitig fehle es an Finanzierungsinstrumenten, Infrastruktur und sinnvollen Regelungen für den Schutz der kritischen Infrastruktur auf See.

Breiter Konsens innerhalb der Branche

Weitere Handlungsfelder sind unter anderem die Schaffung sinnvoller Regelungen für die küstenferne Rettungsinfrastruktur, eine effiziente Flächenplanung auch in Kooperation mit Dänemark und den Niederlanden und die Bereitstellung der erforderlichen Logistik-Infrastruktur. Auch werden mehr Mut zur Innovation, mehr Engagement für die Meeresforschung gefordert, eine Reform der Vorgaben für die Ausschließliche Wirtschaftszone und effiziente Maßnahmen zur Abfederung des demografischen Wandels.

Wollen Sie über die Energiewende auf dem Laufenden bleiben? Dann abonnieren Sie den kostenlosen Newsletter von ERNEUERBARE ENERGIEN – dem größten verbandsunabhängigen Magazin für erneuerbare Energien in Deutschland!

Die Empfehlungen seien im breiten Dialog mit dem Kuratorium der Stiftung Offshore Windenergie entstanden, in dem Landesministerien, Betreiber, Hersteller, Übertragungsnetzbetreiber, Zulieferer aus der maritimen und Offshore-Branche, Banken und Versicherungen, wie auch Energie-, maritime- und Wirtschaftsverbände vertreten sind – die Branche will geschlossen auftreten.