„Wir freuen uns sehr, dass die Region und viele Menschen rund um unser Windprojekt auch unmittelbar davon profitieren – und das in diesem Jahr ganz besonders stark“, kommentierte Ostwind-Geschäftsführer Stefan Bachmaier die positiven Zahlen.
Hintergrund für die hohe Gewerbesteuereinnahme des Landkreises Bayreuth in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro ist der Umstand, dass im Zuge des Wechsels von Ostwind zum europäischen Erneuerbare-Energien-Unternehmen Ørsted im Jahr 2022 auch der Windpark Rotmainquelle eine neue Besitzerin erhielt. Außerdem kommt dem Landkreis zugute, dass der Windpark im Lindenhardter Forst auf gemeindefreiem Gebiet liegt und seit 2021 eine neue Regelung für Gewerbesteuern gilt, wonach 90 Prozent der Gewerbesteuer für Windenergieanlagen an die Kommune oder den Landkreis, wo die Anlagen betrieben werden, fließen muss.
Region gewinnt mit Wind
„Aber wir legen auch Wert darauf, dass Rotmainquelle ein echter Gewinn für die Bürger:innen ist, die sich an dem Windprojekt mittels Nachrangdarlehen beteiligt haben“, ergänzte der Ostwind-Geschäftsführer. Sie alle kommen heuer bei der jährlich fälligen Zinszahlung in den Genuss eines außerordentlichen Bonus, den Ostwind aufgrund der erhöhten Stromerlöse im letzten Jahr freiwillig und einmalig zahlt. Im Ergebnis erhalten die rund 200 Anleger:innen – darunter auch die Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen Energie Creußen und die Oberpfälzer Jurenergie-Genossenschaft – für 2022 eine Rendite von sechs Prozent.
Energiegenossenschaft Creußen profitiert besonders
Für die Energiegenossenschaft in Creußen zahlt sich dies aufgrund ihres relativ hohen Investments in den Wald-Windpark besonders aus. Entsprechend erfreut zeigte sich darüber Thomas Harting, Vorstand der Energiegenossenschaft. „Was gibt es Besseres für eine dezentrale Energiewende, als nachhaltige Energieerzeugung und regionale Wertschöpfung in Form einer Bürgerbeteiligung zu kombinieren – und dafür eine attraktive Rendite zu bekommen“, so Harting. Er hoffe auf weitere Möglichkeiten, in nächster Zukunft wieder vermehrt in regionale Wind- und Solarprojekte investieren zu können – „vor allem, weil sich in Bayern zuletzt gerade im Windbereich nur wenig angeboten hat.“
Ausbau der Erneuerbaren eröffnet neue Chancen
Auch Ostwind-Geschäftsführer Stefan Bachmaier sieht hier Nachholbedarf. „Das aktuelle Erneuerbare-Energien-Gesetz eröffnet neue Chancen der finanziellen Teilhabe von Kommunen und Bürger:innen an der Wertschöpfung aus Wind ", so Bachmaier. „Andere Bundesländer stärken mit Hilfe der Windenergie ganz gezielt den ländlichen Raum, Bayern als größtes deutsches Flächenland nutzt dieses Potenzial bislang leider noch viel zu wenig", mahnte er. (nw)
Projektsteckbrief Ostwind-Park Rotmainquelle
Lage: Lindenhardter Forst, Landkreis Bayreuth, Inbetriebnahme: 2016
Windkraftanlagen: 5 Enercon E115, Leistung pro Anlage: 3 MW
Nabenhöhe 149 m, Rotordurchmesser 115 m
Versorgte Haushalte: 12.000, CO2-Einsparung: 26.000 t