Der Energiekonzern RWE wird im bereits abgebaggerten Teil des Braunkohletagebaus Garzweiler zwei Photovoltaikanlage errichten. Um die Einspeisung des Solarstroms so netzdienlich wie möglich zu gestalten, kombiniert RWE beide Projekte mit jeweils einem Speicher. Der Solarpark Garzweiler soll eine Leistung von 19,4 Megawatt erreichen. Der dazugehörige Speicher kann den Solarstrom mit einer Leistung von 6,5 Megawatt einspeichern und ihn bei Bedarf mit dieser Leistung auch wieder ins Netz schieben.
Anlage entsteht neben Windpark
Diese Anlage mit einer Länge von zwei Kilometern entsteht direkt unterhalb des von RWE und der Stadt Bedburg betriebenen Windparks Königshovener Höhe. „Kaum ein Bild symbolisiert den Strukturwandel in der Energiewelt deutlicher: Im Rheinischen Braunkohlenrevier betreiben und errichten wir schon heute sechs Windparks. Jetzt kommen noch zwei innovative Solarstrom-Speicher-Projekte hinzu“, sagt Katja Wünschel, die bei RWE Renewables für das operative Geschäft der Onshore-Wind- und Photovoltaiksparte zuständig ist.
Später werden die Flächen zum Acker
Die zweite Anlage nördlich von Jackerath am Westrand des Tagebaus ist mit einer Leistung von 12,1 Megawatt geplant. Diese wird mit einem Speicher mit einer Leistung von 4,1 Megawatt kombiniert. Beide Standorte, auf denen die Anlagen entstehen, werden im Zuge der Rekultivierung später mit fruchtbarem Erdreich überkippt. Dort solle dann neue Äcker und Felder angelegt werden.
Derzeit holt RWE die Angebote für die Komponenten ein. Die Baugenehmigung bei der Stadt Bedburg, zu der die Flächen für die beiden Anlagen gehören, ist bereits beantragt und RWE geht davon aus, dass diese auch erteilt wird. Wenn alles gut läuft, kann das Unternehmen mit dem Bau der Systeme im kommenden Jahr beginnen. Anfang 2023 sollen dann die Anlagen erstmals Strom erzeugen.
Mehr als eine Milliarde Euro für Erneuerbare
RWE sei bereit, jedes Projekt in Deutschland, das wirtschaftlich ist, zu verwirklichen, verspricht Wünschel „So kann die Energiewende beschleunigt werden“, sagt sie. RWE wolle im eigenen Heimatmarkt deutlich mehr in Erneuerbare investieren als die Milliarde Euro, die bis 2022 schon verplant sei. „Nicht nur unsere großflächige Rekultivierung, sondern auch die noch aktiven Tagebaubereiche bieten viel Platz für die Erneuerbaren – damit das Revier auch in Zukunft Energiestandort bleibt und der Strukturwandel gelingt“, ergänzt Lars Kulik, als Vorstandsmitglied beim Tagebaubetreiber RWE Power für die Sparte Braunkohle zuständig.
Erfolgreich in Innovationsausschreibung
Die Anlagen werden mit Marktprämien refinanziert, die RWE im Rahmen der jüngsten Innovationsausschreibung im August dieses Jahres ersteigert hat. Für ein ähnliches Projekt hat RWE schon am Rande der Grube des Braunkohletagebaus Inden, etwa 30 Kilometer südlich von Garzweiler, bereits in der ersten Innovationsausschreibung dieses Jahres im April 2021 einen Zuschlag bekommen. (su)
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