Die hohe Qualität von Komponenten spielt nicht nur bei der Investition in eine kleine Dachanlage eine große Rolle. Viel wichtiger ist diese bei Solarparks. Denn dort wirken sich fehlerhafte oder qualitativ minderwertige Komponenten viel stärker aus. Ein ausgefallener Zentralwechselrichter koste viel Geld – nicht nur aufgrund der notwendigen Reparatur, sondern vor allem aufgrund der ausgefallenen Erträge. Doch auch die Module müssen über die gesamte geplante Laufzeit der Anlage den vor Ort vorherrschenden Bedingungen trotzen.
Investition absichern
Aus diesem Grund hat sich der Energieversorger EnBW entschlossen, beim Bau der beiden Solarparks, die derzeit in Brandenburg entstehen, schon von Anfang an auf die Qualität der Komponenten zu achten und diese zu überprüfen. Denn die beiden Generatoren sollen immerhin 300 Megawatt Leistung erreichen – eine Investition, die unbedingt abgesichert werden muss. Im Mittelpunkt stehen dabei nicht nur die Wechselrichter und die anderen Teile der Leistungselektronik, sondern vor allem die etwa 700.000 Module.
Komponenten untersuchen
Die Laufzeit der Anlagen veranschlagt EnBW auf 30 Jahre. Damit sowohl Sicherheit als auch Qualität der Anlage über diesen Zeitraum konstant und die Degradation der Module berechenbar bleibt, hat EnBW den TÜV Rheinland zunächst damit beauftragt, Vergleichsuntersuchungen der von den Herstellern angebotenen Wechselrichter und Module durchzuführen. „Mit dieser frühen Einbindung in die Projekte, können wir durch unsere Prüfungen für die maximale Qualität der Anlagen sorgen“, begründet Jörg Althaus, Segmentmanager bei TÜV Rheinland, die Sinnhaftigkeit eines solchen Vorgehens.
Produkte ranken
Die Prüfer vom TÜV Rheinland haben dazu zunächst einen Kriterienkatalog entwickelt, um die Ausschreibung für die Lieferanten der Module und Wechselrichter für den Standort zu optimieren, wie Althaus berichtet. Danach wertete ein Team unter anderem die Datenblätter und Installationsanweisungen der angebotenen Komponenten nach festgelegten Kriterien aus. Zudem überprüften die Mitarbeiter des TÜV Rheinland im Labor in Köln die Module und Wechselrichter – teilweise über den gängigen Standard hinaus. „Hierdurch konnte EnBW ein Ranking verschiedener Produkte zur Verfügung gestellt werden“, erklären die Prüfexperten. „Die mechanische Belastungsprüfung mit erhöhter Last beispielsweise, bestanden nicht alle ausgewählten Produkte. Dieser Punkt ist für den Standort, an dem auch mit Schneelasten zu rechnen ist, durchaus wichtig“, betont Jörg Althaus.
Stichprobenkontrollen im weiteren Projektablauf
Die eigentliche Auswahl für alle Komponenten und Lieferanten lag aber weiterhin in der Verantwortung der EnBW. „Wir freuen uns, dass wir mit TÜV Rheinland einen Partner gewinnen konnten, der uns mit seiner Expertise und Erfahrung aber dabei unterstützt hat“, fasst der EnBW-Projektentwickler Hartwig Dieterich zusammen. Im weiteren Projektverlauf wird TÜV Rheinland zudem Stichprobenkontrollen und Fertigungsinspektionen während der Produktion und die Qualitätssicherung der Anlage durch Inspektionen und Messungen vor Ort unterstützen.
Wenn Sie die neuen Ansätze für die Absicherung von Investitionen im Blick behalten wollen, abonnieren Sie einfach unseren kostenlosen Newsletter. Hier können Sie sich anmelden.
Das ist auch Interessant für Sie:
CO2-Fußabdruck: Glas-Glas-Module aus Europa schneiden am besten ab
Neustart in München – Produkte und Lösungen auf der Messe
Fraunhofer ISE veröffentlicht qualifizierte Daten zur Sonneneinstrahlung