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Wärmewende in der Ukraine: Pilotprojekt für 60 Wohnungen

Noch tobt der Krieg in der Ukraine, doch parallel läuft in anderen Teilen des Landes der Wiederaufbau. Ein Ziel dabei: Die Energieversorgung auf erneuerbare Quellen umzustellen. So wird in der ostukrainischen Stadt Trostjanez jetzt ein Wohnhaus mit insgesamt 60 Wohnungen mit Solarpanelen und Wärmepumpen ausgerüstet. 150 Menschen sollen nach Abschluss der Arbeiten hier wieder leben können. Das Gebäude wurde zu Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine schwer beschädigt.

Die Stadt wurde im Krieg schwer beschädigt

Die 20.000-Einwohner-Stadt Trostjanez, bekannt für ihre Schokoladenfabrik, liegt nur 30 Kilometer von der russischen Grenze entfernt und wurde im Februar 2022 von der russischen Armee besetzt. Nach gut einem Monat rückten wieder ukrainische Truppen ein, doch die Zerstörungen waren groß. Nun läuft der Wiederaufbau, auch mit Unterstützung aus Deutschland. So wird die Finanzierung der Wärmepumpen und Solarpaneele von Greenpeace unterstützt. Einen weiteren Teil steuern zudem die Kunden der Ökostromgenossenschaft Green Planet Energy bei, die sich beim Strombezug für einen Fördertarif entschieden haben.

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Klima-Killer: Russlands Krieg verursacht 175 Millionen Tonnen CO2

Die Wärmetechnik für den Wohnblock wird laut Greenpeace bis zum Frühjahr 2025 installiert. Eine Luft-Wasser-basierte Wärmepumpe versorgt dann das Gebäude mit 38 Kilowatt Leistung, eine Grundwasser-Wärmepumpe mit 80 Kilowatt. Eine Solar-PV-Anlage liefert 10 Kilowatt Spitzenleistung. Die Umsetzung des Wärmekonzeptes für die 60 Wohneinheiten werde voraussichtlich 218.000 Euro kosten, heißt es in einer Presseinformation der Organisation.

Der Bürgermeister will eine bessere Stadt aufbauen

Greenpeace unterstützt nach eigenen Angaben die Stadt Trostjanez seit Beginn des vergangenen Jahres auf ihrem Weg zu einer Modellstadt für den ökologischen Wiederaufbau und zu einer grünen Energieversorgung. Das Pilotprojekt soll helfen, Wege und Finanzierungsmodelle zu entwickeln, um zukünftig alle 113 Wohnblöcke der Stadt und längerfristig auch die des Landes auf nachhaltige Anlagen wie Wärmepumpen und Solarenergie umzustellen. „Wir verfolgen den Ansatz, dass unsere Bürgerinnen und Bürger eine bessere und lebenswerte Stadt nach ihrem Wiederaufbau vorfinden“, erklärt Yuriy Bova, Bürgermeister der Stadt. „Gelder für den Wiederaufbau aus Europa müssen in die Zukunft und nicht in rückständige Technologien wie fossiles Gas investiert werden.“ (kw)