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Ausschreibung: Nachfrage nach Marktprämien bleibt weiter über dem Angebot

Der Andrang bei der Vergabe von Marktprämien für Strom aus Solarparks ist zwar im Vergleich zur letzten Ausschreibung des Jahres 2024 gesunken. Dennoch bleibt die Nachfrage nach dieser Art der Vergütung für die Solarparkprojektierer interessant. Denn auch die erste Auktion der Marktprämien in diesem Jahr war wieder stark überzeichnet. „Die Ausschreibung ist weiterhin von einer hohen Beteiligung geprägt. Das Wettbewerbsniveau ist unverändert hoch und die Zuschlagswerte sinken weiter“, fasst Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, die Ergebnisse zusammen.

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Er begrüßt diese Entwicklung im Bereich der solaren Freiflächenanlagen. „Diese Anlagen sind alle steuerbar und orientieren ihre Einspeisung an der marktlichen Nachfrage nach Strom“, erklärt Klaus Müller. Auf diese Weise können die Freiflächenanlagen so gefahren werden, dass sie auch die Netze nicht übermäßig belasten.

Netzanschluss vereinfachen

Beim Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) sieht man genau an dieser Stelle aber Handlungsbedarf. Denn die Branchenvertreter gehen davon aus, dass die Nachfrage nach Marktprämien für Solarparks weiter hoch bleiben wird. Sie fordern entsprechend von der neuen Bundesregierung, dass diese in den ersten 100 Tagen nach Aufnahme der Regierungsgeschäfte den Zugang zum Stromnetz weiter vereinfacht. Die Verfahren für Projektierer seien oft zu kompliziert, langwierig und intransparent. Würden hier einheitliche und klare Regeln gesetzt, ließen sich weitere Kostensenkungen erreichen. Notwendig sei auch ein Recht auf innovative gemeinsame Netzanschlüsse verschiedener Kraftwerks- und Speichertechnologien, fordert der BSW-Solar.

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Ein Drittel ging leer aus

Tatsächlich gingen bei der Bundesnetzagentur bei der jüngsten Ausschreibung 420 Gebote mit einer Gesamtleistung von 3.839 Megawatt ein. Hier ist ein leichter Rückgang im Vergleich zur vorhergehenden Ausschreibung zu sehen. Denn im Dezember 2024 haben sich 524 Projekte mit einer Gesamtleistung von 4.708 Megawatt beteiligt. Gleichzeitig ist das Ausschreibungsvolumen von 2.148 auf 2.625 Megawatt angestiegen, was die Konkurrenz ebenfalls etwas entspannt.

Dennoch ist gut ein Drittel der geplanten und angebotenen Projekte leer ausgegangen. Denn die Bundesnetzagentur hat von den 420 Geboten nur 271 mit einer Marktprämie bedenken können.

Preise sind gesunken

Wie Klaus Müller schon angedeutet hat, sind auch die Preise aufgrund des hohen Wettbewerbsdrucks weiter gesunken, obwohl die Kosten für die Komponenten derzeit stagnieren. So liegt die mengengewichtete durchschnittliche Marktprämie in der jüngsten Auktion bei 4,66 Cent pro Kilowattstunde. Das ist 0,1 Cent pro Kilowattstunden weniger als in der vorangegangenen Ausschreibung.

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Dies liegt unter anderem daran, dass mehr Gebote im unteren Preissegment abgegeben wurden. Entsprechend lag das höchste noch bezuschlagte Gebot bei 4,88 Cent pro Kilowattstunde. In der vorangegangenen Runde lag dieses noch bei 4,95 Cent pro Kilowattstunde. Gleichzeitig lag aber das niedrigste Gebot mit 3,99 Cent pro Kilowattstunde etwas höher als im Dezember 2024. Damals war ein Projekt unter den Geboten, das mit 3,88 Cent pro Kilowattstunde zurechtkommt.

Bayern hat die Nase vorn

Bei der regionalen Verteilung zeigen sich kaum Veränderungen zu den Vorrunden. So gingen mit Abstand die meisten Zuschläge nach Bayern. Dort werden 85 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 607 Megawatt mit Marktprämien aus der jüngsten Ausschreibung gebaut. Auf dem zweiten Platz liegt Brandenburg. Dort wurden 24 Projekte mit einer Gesamtleistung von 367 Megawatt mit einer Marktprämie bedacht, gefolgt von Niedersachsen, wo 31 Projekte mit einer Gesamtleistung von 315 Megawatt gefördert werden. (su)