Das zukünftige Solarstromkraftwerk in Blythe ist zwar mit den bestehenden Gesetz,m Vorgaben und in Kalifornien geltenden Regelungen im Einklang. Dennoch hat es einige Auswirkungen vor allem auf den Naturraum und die Kulturgüter in der Region, in der es entstehen soll. Das ist das Fazit des zweiteiligen Berichts der kalifornischen Energiebehörde (California Energy Commission – CEC). Die CEC hat jetzt den zweiten Teil des Berichts veröffentlicht, nachdem der erste Teil des Gutachtens bereits Ende September der Öffentlichkeit präsentiert wurde.
Schildkröten in Gefahr?
Im zweiten Teil des Gutachtens untersuchte die Energiebehörde vor allem mit der Überprüfung von sechs technischen Bereichen – den Auswirkungen auf die Umwelt, die Kulturgüter, die Verkehrsinfrastruktur, die Landnutzung und die visuellen Gegebenheiten. Im Ergebnis stellt die Kommission fest, dass vor allem der Lebensraum der Würstenschildkröte und anderer einheimischer Tierarten wie Eidechsen und Wüstenfüchse beeinträchtigt wird. Die Energiebehörde warnt davor, dass durch den Bau des Kraftwerks die Population dieser Tierarten abnehmen könnte. Immerhin betrifft das ein Gebiet von über 40 Quadratkilometer, auf dem das Photovoltaikkraftwerk erreichtet werden soll. Das ist schon die verkleinerte Version der Anlage, die ursprünglich mit einem Gigawatt Leistung das größte Solarkraftwerk der Welt werden sollte. Inzwischen will der Eigentümer des Projekts, die NexrEra Energy Ressources mit Sitz in …, Florida, nur noch 485 Megawatt installieren. Außerdem schädige das Projekt die Kulturgüter der amerikanischen Ureinwohner, heißt es im Bericht.
Eine Entscheidungsgrundlage
Es handelt sich zwar nur um ein Gutachten. Allerdings wird die endgültige Entscheidung der CEC über die Genehmigung des Projektes in Blythe zugrunde liegen. Die Behörde plant jetzt noch zwei Workshops, in denen die Auswirkungen des Kraftwerks auf seine Umwelt diskutiert werden soll. Außerdem sollen noch zwei Kommissare angehört werden, die an der Beurteiluing des Projektes teilgenommen haben. Die Ergebnisse dieser beiden Anhörungen bilden dann die Grundlage für die endgültige Entscheidung zur Genehmigung des Projekts.
Bau in vier Abschnitten
Sollte das Projekt genehmigt werden, wird es in vier Bauabschnitten errichtet. Jeweils drei dieser Bauabschnitten umfassen eine Photovoltaikleistung von 125 Megawatt. Ein vierter Bauabschnitt umfasst dann die restlichen 110 Megawatt Solarstromleistung. Der Projekteigentümer NextEra Energy hat für die Fertigstellung des Kraftwerks 48 Monate veranschlagt. Durchschnittlich werden 341 Bauarbeiter mit der Errichtung des Kraftwerks beschäftigt sein. In Spitzenzeiten tummeln sich bis zu 500 Mitarbeiter auf den Baustellen in Blythe. Für den Betrieb des Kraftwerks sind dann 15 Mitarbeiter ausreichend. Insgesamt schätzt NextEra Energy die Investitionskosten auf 1,13 Milliarden Dollar (835 Millionen Euro). (Sven Ullrich)