Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) fördert seit Anfang 2021 erstmals die lokale Wertschöpfung. Ein neuer Paragraf § 36k EEG regelt, dass Kommunen künftig an den Einnahmen aus der Windernte beteiligt werden können. 0,2 Cent für jede erzeugte Kilowattstunde landen so in den Gemeindekassen vor Ort. Für Solarkraftwerke sollen im Laufe des Jahres ähnliche Regelungen nachgereicht werden. Das ist ohne Zweifel eine gute Nachricht und ein wichtiger Schritt zu mehr Akzeptanz. Gleichwohl hatten sich die Koalitionäre eigentlich mehr vorgenommen. Denn auch der Politik ist klar, dass die nötige Akzeptanz für einen starken Zubau an Erneuerbaren-Anlagen nicht alleine mit einer Kommunalabgabe erreicht werden kann. Dieses Eingeständnis haben die Parlamentarier bei ihrem EEG-Beschluss auch gleich mitgeliefert: Es brauche noch mehr Maßnahmen, um die Menschen bei der Energiewende mitzunehmen. Konkret wird das zuständige Ministerium dazu aufgefordert, noch weitere Vorschläge zur Stärkung der Bürgerenergie und der Akzeptanz vor Ort zu erarbeiten.
Identifikation mit Erneuerbaren
Aus der Akzeptanzforschung wissen wir, dass es einen Unterschied macht, ob sich die Menschen mit einem Windrad oder einer Solaranlage identifizieren. Wenn sie zudem das Gefühl haben, konkret etwas bewirken zu können und auch wirtschaftlich davon zu profitieren, dann steigert das zusätzlich die Unterstützung für die Energiewende. Eine Facette der Akzeptanzpolitik sollte daher immer auch die finanzielle Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sein. Und kaum verwunderlich: Zwei Drittel der Deutschen sehen dies laut Umfragen auch als sinnvolle Maßnahme zur Akzeptanzsteigerung an. Neben gesetzlichen Vorgaben könnte der Bund hier von den Projektierern auch höhere Qualitätsstandards einfordern, etwa über bundeseinheitliche Siegel und Leitfäden. Egal wie: Das Thema Akzeptanz wird bleiben und die politische Debatte dazu wird auch 2021 weitergehen. Energieunternehmen, die nach Finanzierung für ihre EE-Projekte suchen, brauchen aber nicht auf die Ergebnisse zu warten. Immer dann, wenn Bürger vor Ort gerne in Energieanlagen investieren wollen und ein paar geschenkte Euro mehr in der Gemeindekasse nicht den großen Unterschied machen, ist Bürgerbeteiligung schon heute der Goldstandard.
Web-Wegweiser: www.eueco.de
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