850 Stellen, kündete LM Wind an, sollen in den USA neu besetzt werden. Seit April habe LM seine Belegschaft bereits von 350 auf 700 Angestellte verdoppelt. Weitere 250 Arbeitsplätze sollen bis Ende des Jahres sowie 2014 folgen.
„Wir sind froh zu sehen, dass sich der Markt nach einer schwachen Phase wieder erholt“, sagt Bill Burga Jr., Leiter der US-Division bei LM. Der Blatthersteller hatte erst vor einem Jahr den Abbau von mehr als 500 Stellen in den USA bekannt geben müssen. Weil die US-amerikanische Windförderung Ende 2012 auszulaufen drohte, gab es keine Folgeaufträge für LM, die Werke waren nicht mehr ausgelastet.
Am 1. Januar wurde die Förderung zwar im letzten Moment verlängert, weil die Planung neuer Windparks bis zu ihrer Realisierung allerdings einen gewissen Vorlauf benötigt, entwickelte sich das erste Halbjahr 2013 erwartbar schlecht: Immerhin noch 1,6 Gigawatt neuer Windleistung installierte die Weltmacht im ersten Quartal – im zweiten Quartal kam dann jedoch kein einziges Megawatt mehr hinzu. Zum Vergleich: Das 27,5-mal kleinere Deutschland installierte im ersten Halbjahr beinahe 1.300 Megawatt neu.
Zuletzt nahm der US-Markt jedoch wieder neuen Schwung auf. Beispiel Gamesa: Im Oktober gab der spanische Hersteller einen Auftrag über 202 Megawatt bekannt. Projektentwickler Iberdrola bestellte bei Gamesa 101 Anlagen für ein Projekt im Süden von Texas.
Für Hersteller Vestas kam die große Auftragswelle der US-Projekte bereits im September: Drei Lieferverträge über insgesamt 540 Megawatt hat das Unternehmen mit verschiedenen Projektentwicklern geschlossen. Zwei dieser Projekte enthalten zudem eine Option auf eine Erweiterung um zusätzlich 550 sowie 660 Megawatt.
Um vom Förderinstrument der Production Tax Credits profitieren zu können, müssen sämtliche US-Projekte spätestens ab dem 1. Januar 2014 den Status „Under Construction“ haben. Laut Maschinenbauverband VDMA heißt das, dass zumindest erste Baumaßnahmen wie der Bau der Zuwegungen begonnen haben müssen; oder alternativ eine Anzahlung von fünf Prozent der Projektsumme geleistet wurde.
Eine Deadline für die Fertigstellung der Projekte gibt es nicht. Somit bleibt auch den Großprojekten wie sie Vestas‘ Auftraggeber planen genügend Zeit für eine Realisierung, ohne dass sie auf die PTC-Förderung verzichten müssten.
Dem US-Windmarkt verschafft diese Regelung immerhin ein wenig Luft. Die nächste Welle von Entlassungen und Werksschließungen droht ohne neuerliche PTC-Verlängerung 2014 dennoch. (Denny Gille)