Laut Meldung des spanischen Projektierers Iberdrola vom Mittwoch ist nun der Ostseewindpark Wikinger ans Netz gegangen. Das erste Projekt des spanischen Unternehmens in deutschen Gewässern mit 350 Megawatt (MW) war diesem 1,4 Milliarden Dollar Investment wert. Nun speisen die 70 Fünf-MW-Turbinen vom Typ Adwen AD-5-135 ins Netz. Die Anlagen mit 135 Meter Rotordurchmesser sind die vorerst letzten in Deutschland des zuletzt als Joint Venture geführten Unternehmens in Bremerhaven, das bis Anfang 2017 noch dem spanischen Windturbinenbauer Gamesa und dem französischen Kraftwerksausstatter Areva gehörte. Nach einer Fusion von Gamesa mit der Windenergiesparte von Siemens im Frühjahr 2017 legte das neue Unternehmen Siemens Gamesa die Adwen-Anlagen-Produktion für künftige Projekte still. Iberdrola plant weitere Projekte zum Beispiel in Frankreich daher mit getriebelosen Siemens-Gamesa-Turbinen, die von Siemens entwickelt worden sind.
Außer den 350 MW durch Wikinger in der Ostsee gingen ebenfalls zum Jahreswechsel die Windparks Nordsee One und Nordergründe nun offiziell vollständig in den kommerziellen Betrieb. Die Windparks mit Anlagen von Senvion – in beiden Fällen vom 6,2-MW-Typ 6.2M126 mit 126 Meter Rotordurchmesser – bringen 440 MW Offshore-Windkraft-Erzeugungskapazität zusätzlich ans Netz. Der 111-MW-Windpark Nordergründe allerdings hätte schon früher ans Netz gehen sollen, musste dann allerdings nach der Pleite des Herstellers der Umspannstation auf See und nach Übernahme des Baus dieser Station durch Projektierer WPD etwas an Verzögerungen verbuchen. Seit September 2017 hatte WPD die Anlagen dann nach und nach in Betrieb genommen. Auch Nordsee One produziert schon seit September ersten Strom. Den Start des offiziellen Vollbetriebs erklärte Projektentwickler Innogy im Dezember.
Schon Ende 2017 waren damit nach offizieller Zählung rund fast 5.400 MW Offshore-Windkraft am Netz. Allein 2017 waren 1.400 MW in Betrieb gegangen. Die Stromerzeugung im vergangenen Jahr aus dem Meer durch Windparks nahm im Vergleich zum Vorjahr um fast 40 Prozent von 12,3 auf rund 17 Terawattstunden zu.
(Tilman Weber)