Novocarbo realisiert großskalige und dauerhafte Carbon Dioxide Removal Parks. Damit wächst in den nächsten zwei Jahren die Kapazität des Unternehmens für die Entnahme und Speicherung von Kohlenstoff auf 16.000 Tonnen CO2 pro Jahr. Die Pyrolysetechnik für diesen Sprung ist bereits bestellt. Mit einem Investitionsvolumen von 25 Mio. Euro läutet das Unternehmen damit nach eigenen Angaben die industrielle Skalierung in Europa ein.
Die Basis für die Skalierung bilden neue hochmoderne Pyrolyseanlagen der Firma Pyreg Typ PX1500, von denen Novocarbo zwei im 3. Quartal 2022 in Mecklenburg-Vorpommern in Betrieb nimmt und damit jährlich rund 2.700 zusätzliche Tonnen an Carbon Removal Credits produziert. Bereits im Sommer 2022 nimmt eine weitere Anlage bei einem namhaften deutschen Industriekonzern den Betrieb auf, die rund 1.350 Carbon Removal Credits jährlich generiert. 2023 und 2024 folgen zwei weitere Carbon Removal Parks mit einer zusätzlichen Entnahmeleistung von 10.800 t CO2 p.a. Darüber hinaus sind weitere Standorte in der Entstehung: bis 2025 wird die Kapazität nach aktueller Planung auf über 30.000 t CO2 pro Jahr erweitert.
Mit dem Bau der Pyrolyseanlagen und den damit sofort zur Verfügung stehenden Carbon Removal Zertifikaten kombiniert Novocarbo wirtschaftlich tragfähige Geschäftsmodelle mit aktivem Klimaschutz. Carbon Dioxide Removal (CDR) meint die dauerhafte Entnahme und Speicherung von Kohlenstoff aus der Atmosphäre. Um auf dem 1,5-Grad oder 2-Grad Ziel zu bleiben, ist eine schnelle Skalierung von CDR Technologien entscheidend.
“Mit unserer Blaupause für Carbon Removal Parks haben wir eine ganzheitliche Lösung entwickelt, die an jedem Standort der Welt funktioniert. Von CO2-Entnahme, über regenerative Wärme bis hin zur Herstellung nachhaltiger Materialien für die Industrie. Unsere Lösung ist nicht nur einfach skalierbar, sondern auch wirtschaftlich und langfristig ausgerichtet. Es ist vor allem nicht nur ein Konzept, sondern bereits heute Realität”, erklärt CEO Caspar von Ziegner.
Mit verschiedenen Kaufmodellen unterstützt Novocarbo Unternehmen dabei, sich an dem rasant entwickelnden Carbon Removal Markt zu beteiligen und diesen aktiv mitzugestalten. Novocarbo bietet beispielsweise Langzeitverträge an, mit denen künftige Kontingente für Carbon Removal Zertifikate bereits heute abgesichert werden können. Auch eine Investition in den Anlagenpark ist über diese Modelle möglich. Novocarbo ist mit diesen Mehrjahresverträgen der erste Anbieter, der derart großskalige Carbon Removal Projekte realisiert.
Novocarbo nutzt dazu etablierte Technologie: Pyrogenic Carbon Capture & Storage (PyCCS ). Grundlage für die Technik ist der in pflanzlichen Reststoffen enthaltene Kohlenstoff. Im natürlichen Kohlenstoffkreislauf würde dieser über Verrottung der Biomasse oder durch Waldbrände wieder als CO2 in die Atmosphäre freigesetzt werden. PyCCS transformiert den Kohlenstoff in eine stabile Form, so dass dieser für Jahrtausende sicher gebunden ist. Das entstehende Produkt (Biochar) findet in nachhaltigen, neuen Prozessen Anwendung oder dient z.B. in der Landwirtschaft als Bodenverbesserer. Während der Pyrolyse entsteht zudem CO2-neutrale Prozesswärme, die als regenerative Energie an Nahwärmenetze und benachbarte Industrien geliefert wird.
“Um das 1,5 Grad Ziel zu erreichen, brauchen wir einen schnellen Ausbau der PyCCS Technologie. Im Gegensatz zu anderen verfügbaren CDR-Technologien, können wir heute bereits substanziell und wirtschaftlich CO2 aus der Atmosphäre ziehen und Carbon Removal Credits zu wettbewerbsfähigen Preisen anbieten. Und das ohne schwer zu bestimmende Folgeeffekte und neue Probleme - denn wo das ganze CO2 hinsoll, haben wir bereits bewiesen. Wir machen aus atmosphärischem Kohlendioxid marktfähige Produkte”, so CSO Paul Doertenbach.
Die Zertifikate, auch Carbon Credits genannt, werden auf internationalen Plattformen wie Carbonfuture und puro.earth gehandelt. Jeder Credit entspricht dabei einer Tonne dauerhaft entnommenem atmosphärischen CO2.
Um die Skalierung der Novocarbo und die Erweiterung des Anlagenparks aktiv zu begleiten, wurde die Geschäftsleitung Anfang des Jahres um drei Personen erweitert. Der Circular Economy Experte Paul Doertenbach ist als CSO für die Skalierung und strategische Ausrichtung aller Vertriebsaktivitäten des Unternehmens tätig, Sven Wissebach verantwortet als CFO/COO die Finanzierung und den Teamaufbau und Venna von Lepel leitet als CCO die Zertifizierung und Vermarktung der Carbon Credits. (nw)