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Viel Rot und wenig Grün auf der deutschen Umweltampel

Licht, aber auch viel Schatten: Der Umweltmonitor 2024 des Umweltbundesamtes (UBA) zieht erneut eine gemischte Bilanz zum Zustand der Umwelt in Deutschland. Während bei den Emissionen von Treibhausgasen und Luftschadstoffen Erfolge verzeichnet werden können, zeigen viele Indikatoren einen deutlichen Handlungsbedarf. Besonders schlecht sieht es in den Bereichen Wasser und Verkehr aus. Doch auch beim Klima besteht weiter Handlungsbedarf.

Die gute Nachricht: Die Klimaziele 2030 sind erreichbar

So sind zwar die Treibhausgasemissionen so weit gesunken, dass die Klimaziele der Bundesregierung 2030 erreichbar sind – grün für diesen Punkt. Doch im Bereich heiße Tage und globale Lufttemperatur stehen die Zeichen auf Rot.

Insgesamt bildet der Umweltmonitor bildet zehn zentrale Themenfelder von Klima über Wasser und Luft bis hin zu Energie und Verkehr mit jeweils drei Schlüsselindikatoren ab. Diese Indikatoren vergleichen die Entwicklung des Umweltzustands mit den jeweiligen politischen Zielen. Eine Farbskala (grün, gelb, orange, rot) veranschaulicht, wie erfolgreich der bisherige Kurs verläuft.

Die schlechte Nachricht: Noch zu viele Bereiche stehen auf Rot oder Orange

Auf Gelb und Orange steht der Bereich Energie, da die Anteile der erneuerbaren Energien am Strom- und Endenergieverbrauch zum Teil deutlich von den Zielen abweichen. Ebenso orange sind die Entwicklungen der Umweltkosten im Straßenverkehr, des umweltfreundlichen Personenverkehrs und alle Bereich im Themenfeld Konsum. Besser sieht es bei der Beschäftigung im Bereich erneuerbare Energien (gelb) aus, die Landwirtschaft schafft sogar zwei der vier grünen Bereiche: Stickstoffüberschussbeseitigung und Grünlandflächen liegen auf Kurs.

Besonders deutliche Defizite zeigen sich im Bereich Wasser – hier leuchten alle drei Indikatoren rot. So wird etwa der Grenzwert für Nitrat im Grundwasser seit 2008 jedes Jahr an circa jeder sechsten Messstelle überschritten. Eine wesentliche Ursache hierfür liegt in den Nährstoffeinträgen aus der Landwirtschaft. Auch der Blick auf Kunststoffmüll in der Nordsee ist ernüchternd: Nach wie vor gelangen große Mengen Müll in die Meere, wo Kunststoffe nur sehr langsam abgebaut werden. Bis zum Erreichen des vereinbarten Ziels wird noch viel Zeit vergehen.

„Die Verunreinigung unserer Gewässer ist eine immense Herausforderung“

„Der Umweltmonitor 2024 des UBA zeigt: Ambitionierter Umwelt- und Klimaschutz stärkt unsere Ökosysteme und unsere Gesundheit. Treibhausgasemissionen sinken, Luftschadstoffe sind stark zurückgegangen“, sagt UBA-Präsident Dirk Messner. „Gleichzeitig legt der Bericht auch den Finger in die Wunde und zeigt, wo wir noch Nachholbedarf haben. Die Verunreinigung unserer Gewässer etwa ist eine immense Herausforderung für die kommenden Jahre. Beim Straßenlärm, der unsere Gesundheit unmittelbar beeinflusst, gibt es kaum Fortschritte.“ (kw)

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