Das Innenministerium der Vereinigten Staaten hat im Rahmen des Programmatic Environmental Impact Statement (PEIS) 17 öffentliche Flächen mit einem Gesamtausmaß von 1.150 Quadratkilometern für die Entwicklung großer Solaranergieprojekte ausgewiesen. Die Regionen liegen in den westlichen Bundesstaaten Arizona, Kalifornien, Colorado, Nevada, New Mexico und Utah. Insgesamt sieht der Plan des Innenministeriums vor, dass auf diesen Flächen große Photovoltaik- oder solarthermische Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von 23,7 Gigawatt entstehen. Diese Anlagen werden dann genügend Solarstrom produzieren, um damit sieben Millionen Haushalte zu versorgen. Außerdem stellt das Innenministerium weitere 77.000 Quadratkilometer öffentliches Land in diesen sechs Bundesstaaten zur Verfügung, um weitere kleinere Solarstromanlagen zu errichten.
Solarprojekte sollen wenig Konflikte verursachen
Die gesamten Flächen wurden in Zusammenarbeit mit dem Amt für Landverwaltung (BLM) und dem Energieministerium ausgewählt. Bei dieser Auswahl lagen die Schwerpunkte nicht nur auf einer hohen Sonneneinstrahlung, sondern vor allem auf einem leichten Zugang zu schon existierenden oder noch in Planung befindlichen Leitung. Außerdem sollen die Solaranlagen so wenig wie möglich Konflikte mit biologischen, kulturellen und historischen Ressourcen heraufbeschwören. Um die biologischen und kulturellen Ressourcen zu schützen, weist das Innenministerium zum Ausgleich 320.000 Quadratkilometer öffentlichen Landes in den betroffenen Bundesstaaten als ungeeignet für den Bau von Solaranlagen aus.
Branche warnt vor bürokratischen Hürden
In der Branche kommt das Programm gut an. „Ziel der Regierung ist die Genehmigung zusätzlicher Kraftwerke zur Nutzung erneuerbarer Energien mit einer Leistung von 10 Gigawatt auf öffentlichem Land bis zum Ende des Jahres. Die US-Solarbranche ist bereit, diese Herausforderung zu bestehen”, sagte Rhone Resch, Geschäftsführer des amerikanischen Branchenverbandes Solar Energy Industries Association (SEIA). Gleichzeitig warnte er aber vor weiteren bürokratischen Hürden. Das BLM müsse sicherstellen, dass der Genehmigungsprozess der auf diesen Flächen geplanten Solaranlagen nicht in der Bürokratie stecken bleibt. „Wir hoffen nun auf einen Genehmigungsprozess, der zu mehr Solarkraftwerken führt, die den amerikanischen Bürgern nutzen“, so Resch.
Mehr Energie im Inland produzieren
Das PEIS ist ein Teil des gesamten Energieprogramms der Regierung unter Präsident Obama. Ziel dabei ist es, die einheimische Energieproduktion zu steigern und die Abhängigkeit von Importen von fossilen Brennstoffen, vor allem Erdöl und Erdgas, zu verringern. Insgesamt hat das Innenministerium seit Obamas Amtsantritt im Jahr 2009 bereits 33 Grünstromprojekte auf öffentlichem Land genehmigt, darunter 18 große Solaranlagen, sieben Windfarmen und acht geothermische Kraftwerke inklusive der dazugehörigen Infrastruktur und Übertragungsleitungen. (Sven Ullrich)