Welchen Einfluss hat das Vernässen von Mooren auf die Konzentration von Treibhausgasen? Wo befinden sich besonders große Emittenten und wie kann sinnvoll eingegriffen werden?
Um für Beantwortung solcher Fragen die nötige Datengrundlage zu sammeln, bekommt Deutschland ein unabhängiges Integriertes Treibhausgas-Monitoringsystem (ITMS). Es soll dazu beitragen, das politische Ziel der Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen, in dem Treibhausgasquellen und -senken überwacht werden.
Daten werden deutschlandweit erhoben
Die durch ITMS gewonnenen Daten werden deutschlandweit erhoben und quantifiziert, heißt es in einer Presseinformation des DLR Projektträgers. Dadurch lasse sich differenzieren, inwieweit natürliche oder vom Menschen gemachte Beiträge auf Treibhausgasquellen und -senken einzahlen. So können exakte Aussagen über deren Bedeutung gemacht werden, ohne diese zu unter- oder überschätzen. Ebenso lassen sich regionale Hotspots identifizieren, wie beispielsweise entwässerte Moore, die nicht mehr in der Lage sind, die großen Mengen an gespeicherten Treibhausgasen zu binden.
Aufbereitete Daten sollen politische Entscheidungen unterstützen
Sämtliche durch das ITMS gewonnenen Informationen sollen online bereitgestellt, visuell aufbereitet und auf die Anforderungen deutscher Akteure und der Politik zugeschnitten werden. Räumlich und zeitlich aufgelöste sowie sektorenspezifische Informationen könnten so als wissenschaftliche Grundlage für die politische Entscheidungsfindung, so der DLR-Projektträger. Auch die Wirksamkeit von Klimaschutzmaßnahmen könne auf diese Weise regelmäßig überprüft und die Maßnahmen entsprechend angepasst werden.
Der DLR Projektträger betreut im Auftrag der Bundesregierung eine Reihe von Maßnahmen, die sich mit dem besseren Verständnis des Klimawandels und seinen Ursachen und Folgen auseinandersetzen sowie mit der Möglichkeit, mit den Folgen umzugehen. Im DLR Projektträger ist außerdem die deutsche Koordinierungsstelle des Weltklimarats IPCC angesiedelt. (kw)
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