Der Speicherhersteller Intilion hat in Reckertshausen, einem Ortstein von Hofheim in Unterfranken zwei Solarparks von Maxsolar mit jeweils einem Speichersystemen ausgestattet. Die beiden Scalecubes des Paderborner Herstellers werden in Zukunft die Stromeinspeisung der beiden Freiflächenanlagen Hassberge und Hühnerellern mit einer Leistung von etwa zehn Megawatt glätten und damit das Netz entlasten. Denn wenn die Solarparks dann einspeisen, wenn nur wenig Strom nachgefragt wird, werden die Speicher den überschüssigen Strom einlagern. Dieser wird dann ins Netz eingespeist, wenn dort wieder Kapazitäten frei sind und die Nachfrage nach Strom entsprechend hoch ist.
Straffen Zeitplan eingehalten
Es ist das erste Projekt, das der Paderborner Hersteller im Rahmen einer Innovationsausschreibung umsetzt. Die Anlieferung, die Installation und die Einbindung in die Solarparks verlief reibungslos, wie Christian Mayr, Vertriebsleiter von Maxsolar betont. „Trotz eines straffen Zeitplans konnten die Speicher termingerecht installiert werden. Die finale Freigabe durch den Energieversorger Bayernwerk lief problemlos“, sagt er.
1,45 Megawattstunden Strom zwischenlagern
Der Speicher, der im Solarpark Hassberge installiert ist, kann immerhin 1,45 Megawattstunden Strom zwischenlagern. Diesen kann er mit einer Leistung von 1,3 Megawatt innerhalb von einer Stunde ins Netz einspeisen. Denn er hat einen C-Koeffizienten von 1. Das bedeutet, dass er innerhalb von einer Stunde mit der Nennleistung vollständig be- und entladen werden kann. Das ging, weil dieses Projekt in der ersten Ausschreibung einen Zuschlag bekommen hat, als die Bundesnetzagentur noch keine Vorgabe hinsichtlich der Dauer gemacht hat, über die der Speicher seine Leistung bereitstellen muss.
Zwei Stunden lang Leistung liefern
Das war beim Projekt Hühnerellern anders. Dort hat die Bundesnetzagentur vorgegeben, dass der Speicher den Strom über zwei Stunden verteilt ins Netz einspeisen können muss. Über den gleichen Zeitraum muss er auch den überschüssigen Teil der Leistung des Solarparks aufnehmen. Deshalb hat sich Intilion für einen Scalecube mit einem C-Koeffizienten von 0,5 entscheiden. Mit einer Kapazität von 5,76 Megawattstunden steht auch genügend Energie bereit, um die Vorgaben einhalten zu können.
Modular aufgebaut
Das ist bei Intilion weitgehend problemlos möglich. Denn die Scalecubes sind modular aufgebaut. Damit können Batteriestränge einfach ausgetauscht oder erweitert werden – projektspezifisch ab einer Basiskapazität von 570 Kilowattstunden. „Dank unseres Erweiterungs- und Austauschkonzepts können unsere Servicetechniker die erforderliche Kapazität, die die Bundesnetzagentur vorgibt, problemlos gewährleisten“, sagt Intilion-Vertriebschef Matthias Giller. „Zusätzlich können wir das System mit unserer integrierten Cloudlösung jederzeit überwachen und garantieren so die höchstmögliche Verfügbarkeit und Lebensdauer“, betont er.
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