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Zu große Nachfrage: Zuschüsse zur Energieberatung sinken

Das war wohl doch zu viel: Mehr als 83.000 Anträge auf Förderung einer Energieberatung wurden im ersten Halbjahr 2024 gestellt, 80.000 davon für private Wohnhäuser. Doch das Geld wird knapp: „Angesichts der haushaltspolitischen Gesamtlage und der anhaltend hohen Nachfrage nach geförderten Energieberatungen ist daher eine Anpassung der Fördersätze und der Zuschusshöhen unerlässlich“, teilt das Bundeswirtschaftministerium mit und kürzt kurzfristig die Förderung.

Zuschüsse sinken von 80 auf 50 Prozent

Ab heute sinkt der Zuschuss von bisher 80 Prozent auf 50 Prozent des Beratungshonorars. Die maximalen Zuschussbeträge pro geförderte Beratung werden um die Hälfte reduziert. „Durch die Absenkung können auch in Zukunft möglichst viele Interessierte eine geförderte Energieberatung erhalten und die Programme auf einem guten Niveau weitergeführt werden“, argumentiert das Ministerium.

Zuschüsse zu tatsächlichen Sanierungsmaßnahmen bleiben unverändert

Zum Hintergrund: Im Rahmen zweier Förderprogramme können sich Hausbesitzer eine Energieberatung durch zugelassene Berater fördern lassen. In der Regel wird dann ein individueller Sanierungsfahrplan (ISFP) für ein Gebäude erstellt. Die Honorare der Energieexperten werden zum Teil erstattet – nur, dass es jetzt nicht mehr 80 Prozent sind, sondern nur noch die Hälfte. Dabei nehmen Energieberatung und ISFP eine wichtige Position ein: Die Zuschüsse zu tatsächlich umgesetzten Maßnahmen steigen, wenn zuvor ein ISFP mit Hilfe einer geförderten Energieberatung erstellt wurde. So erhöht sich die Zuschussförderung für sonstige Effizienz-Einzelmaßnahmen (z.B. Fenstertausch oder Dämmung Außenwände) von 15 Prozent auf 20 Prozent. Die förderfähigen Ausgaben für solche Effizienz-Einzelmaßnahmen verdoppeln sich bei Vorlage eines geförderten ISFP auf 60.000 Euro. Diese höheren Fördersummen blieben unangetastet, versichert das Ministerium

Sanierung geht zu langsam voran

Der Gebäudesektor zählt zu den Sorgenkindern der Klimapolitik, der regelmäßig seine CO2-Einsparziele verfehlt. Der Verband Energieeffiziente Gebäudehülle kritisierte erst unlängst, dass die Sanierungsquote im ersten Halbjahr 2024 mit 0,7 Prozent viel zu niedrig liege. Um die Klimaziele im Jahr 2030 für den Gebäudesektor zu realisieren, wäre eine Sanierungsquote von rund 2 Prozent notwendig, so der Verband. (kw)

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